Bayern 2 - radioWissen


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Harmonie zwischen Himmel und Erde

Von: Christian Feldmann

Stand: 11.02.2015 | Archiv

ReligionRS, Gy

Chinesische Frömmigkeit kennt keine Dogmen, Glaubensbekenntnisse und Priester. Trotzdem war und ist religiöses Denken und Empfinden allgegenwärtig. Fromme Chinesen sind ganz auf das Diesseits ausgerichtet.

Chinesische Religiosität ist seit uralten Zeiten geprägt vom Streben nach kosmischer Harmonie. So ist der chinesische Glaube auch keine Religion in unserem Sinne, sondern eher ein Zusammenleben unterschiedlicher Ideologien, Philosophien und Weltanschauungen, die keine Dogmen kennen und die sich alle gegenseitig tolerieren.

Aufgrund dieses Strebens nach Harmonie konnte es auch zu einer Versöhnung ursprünglich so gegensätzlicher Denksysteme kommen, wie sie Konfuzianismus und Taoismus darstellen. Es ist sogar möglich und durchaus üblich, dass ein und der selbe Mensch, je nach Anlass, unterschiedliche Religionen praktiziert. Dass dies nicht einfach als Oberflächlichkeit abgetan werden kann, zeigt nicht zuletzt die Überlebensfähigkeit chinesischer Religion auch während der kommunistischen Herrschaft.


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