Bayern 2 - radioWissen


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Download-Service Einsatz im Unterricht

Stand: 28.05.2019 | Archiv

Vorarbeit

Lernziele: Charisma ist ein vieldeutiges Phänomen, das im Lauf der Zeit einen erheblichen Bedeutungs- und Funktionswandel durchlaufen hat.

  • Der Apostel Paulus verwendet das griechische Wort in seinen Briefen zur Bezeichnung besonderer Gnadengaben (Charismen) des Heiligen Geistes. "Es gibt verschiedene Gnadengaben, aber nur den einen Geist. Es gibt verschiedene Dienste, aber nur den einen Herrn. Es gibt verschiedene Kräfte, die wirken, aber nur den einen Gott: Er bewirkt alles in allen. Jedem aber wird die Offenbarung des Geistes geschenkt, damit sie anderen nützt. Dem einen wird vom Geist die Gabe geschenkt, Weisheit mitzuteilen, dem andern durch den gleichen Geist die Gabe, Erkenntnis zu vermitteln, dem dritten im gleichen Geist Glaubenskraft, einem andern - immer in dem einen Geist - die Gabe, Krankheiten zu heilen, einem andern Wunderkräfte, einem andern prophetisches Reden, einem andern die Fähigkeit, die Geister zu unterscheiden, wieder einem andern verschiedene Arten von Zungenrede, einem andern schließlich die Gabe, sie zu deuten. Das alles bewirkt ein und derselbe Geist; einem jeden teilt er seine besondere Gabe zu, wie er will." (1 Korinther 4-11). Diese besonderen Charismen werden dem Einzelnen nicht als Auszeichnung oder zu eigenem Nutzen geschenkt. Sie sollen als Ausfluss göttlicher Gnade der gesamten Gemeinde, dem Aufbau der Kirche Christi und so dem Wohl der gesamten Menschheit dienen.
  • Zu Beginn des 19. Jahrhunderts löst der Soziologe Max Weber den Begriff aus seiner theologischen Zuständigkeit. In seinem epochalen Werk "Die protestantische Ethik und der 'Geist' des Kapitalismus'" (1904/05, überarbeitet 1920) definiert er Charisma als "eine als außeralltäglich […] geltende Qualität einer Persönlichkeit […], um derentwillen sie als mit übernatürlichen oder übermenschlichen oder mindestens spezifisch außeralltäglichen, nicht jedem andern zugänglichen Kräften oder Eigenschaften [begabt] oder als gottgesandt oder als vorbildlich und deshalb als "Führer" gewertet wird." Im Sinn dieses politisch-soziologischen Verständnisses beschreibt er die charismatische Herrschaft als einen Herrschaftstypus, der immer dann auftritt, wenn durch Bedrohung, Not und krisenhafte Entwicklungen verunsicherte Massen ihre Heilserwartungen auf einen starken, von Gott oder vom Schicksal gesandten charismatischen Führer übertragen.
  • In der jüngeren Vergangenheit und Gegenwart verzwecklichen Organisationspsychologen, Kommunikationstrainer und Coaches das Charisma zum Instrument erfolgreicher Menschenführung. Eine Flut entsprechender Ratgeber, Seminar-, Workshop- und Dienstleistungsangebote propagiert Charisma als Bündel erlernbarer Management-Skills, die entwickelt und bewusst eingesetzt werden können.

Die Radiosendung geht diesen drei Hauptaspekten des Phänomens nach. Die Schülerinnen und Schüler

  • machen sich mit grundlegenden Aspekten des Charismabegriffs vertraut,
  • unterscheiden die theologisch-kirchliche Bedeutung von der Verwendung durch Soziologen, Politologen und Sozialpsychologen,
  • verstehen, dass Charisma ein Projektionsphänomen ist, bei dem Gruppen einzelnen Menschen charismatische Eigenschaften zuschreiben,
  • lernen den von Max Weber eingeführten Begriff der charismatischen Herrschaft kennen,
  • begreifen diese Herrschaftsform als Produkt kollektiver Krisenerfahrungen und Rettungshoffnungen,
  • erkennen die Eigengesetzlichkeiten der charismatischen Herrschaft und ihrer Forderung nach absolutem Gehorsam,
  • schärfen ein Bewusstsein für die Gefahren durch den irrationalen Grundzug und das antidemokratische Gefolgschaftsprinzip der charismatischen Herrschaft,
  • benennen Negativbeispiele dieser Herrschaftsform und sammeln Argumente für einen nüchtern pragmatischen Politikstil, der auf parlamentarische Kontrolle, Mehrheitsentscheidungen, Rationalität und Sachkenntnis gewählter Amtsträger gründet,
  • erhalten Einblick in die Denkweise und Methodik der Organisationspsychologie und des Persönlichkeitstrainings, die die Entwicklung charismatischer Fähigkeiten als Dienstleistungsangebot unterbreiten.

Einsatz im Unterricht

Hinführung zum Thema: Die Lehrkraft schreibt den Begriff "Charisma" auf die Tafel oder projiziert ihn auf die Bildwand. Die Schüler formulieren, was ihnen zu diesem Stichwort einfällt, in welchen Zusammenhängen ihnen der Begriff begegnet ist, was er für sie bedeutet, wer oder was für sie Charisma hat, welche Fähigkeiten oder Eigenschaften jemand oder etwas hat, den oder das man als charismatisch empfindet. In einem zweiten Schritt werden die Begriffe sortiert. Denkbare Rubriken wären: "Was ist Charisma?" (Definition), "Wer hat Charisma?" (Personen), "Wie zeigt sich Charisma?" (Fähigkeiten und Eigenschaften), "Wie wirkt Charisma?" (Wirkungen, Funktionen). Um den Einstieg und die gemeinsame Stoffsammlung vorzubereiten, kann die Lehrkraft den Schülern die Lektüre eines in der "Zeit" erschienen kurzen Textes von Nina Horcher als Hausaufgabe aufgeben. Der Artikel "Charisma: Warum haben manche Menschen Charisma und andere nicht?" ist unter http://www.zeit.de/zeit-wissen/2015/04/charisma-ausstrahlung-begabung-uebung online abrufbar. Am Ende der Einstiegsphase leitet die Lehrkraft auf das gemeinsame Hören des Radiobeitrags über.

Nacharbeit

Nachbearbeitung: Die Arbeitsblätter und Arbeitsaufträge dienen der umfassenden oder selektiven Festigung des im Radiobeitrag vermittelten Wissens und der Vertiefung aufgeworfener Fragen im Unterrichtsgespräch. Sie können entweder in Einzelarbeit, von Arbeitsgruppen oder im Klassenverband beantwortet oder als Hausaufgabe aufgetragen werden. Die Ergebnisse werden im Plenum ergänzt und korrigiert. Die Sendungsausschnitte können zur Motivation und thematischen Strukturierung des Unterrichtsgesprächs oder zur Unterstützung beim Ausfüllen der Arbeitsblätter eingesetzt werden. Das Glossar erläutert zentrale Begriffe des Beitrags.
Arbeitsblatt 1: "Gottesgeschenk, Gnadengabe, Gruppenphänomen - Ein Begriff und sein Bedeutungswandel". Das Arbeitsblatt sammelt grundlegende Fakten zum Charisma-Begriff. Die Schülerinnen und Schüler unterscheiden den theologisch-kirchlichen Gebrauch von der Verwendung durch Soziologen, Politologen und Sozialpsychologen. Sie halten fest, dass Charisma ein Projektionsphänomen ist, bei dem Gruppen einzelnen Menschen charismatische Eigenschaften zuschreiben. Hilfestellungen bei der Bearbeitung und ergänzende Informationen bietet Audio-Ausschnitt 1: "Charisma als Projektions- und Beziehungsphänomen".
Arbeitsblatt 2: "Durch Gott, Schicksal und Vorsehung zum Retter bestimmt: Die charismatische Herrschaftsform". Die Schülerinnen und Schüler machen sich mit dem von Max Weber eingeführten Begriff der "Charismatischen Herrschaft" vertraut. Sie halten fest, dass der Ruf nach charismatischen Führern ein Krisensymptom und Ausdruck kollektiver Heilshoffnungen ist. In einem zweiten Schritt setzen sie sich mit den Besonderheiten, den antidemokratischen Grundzügen und Risiken dieser Herrschaftsform auseinander. Hilfestellungen bei der Bearbeitung und ergänzende Informationen bietet Audio-Ausschnitt 2: "Max Weber und die Charismatische Herrschaft".
Arbeitsblatt 3: "Verführung, Verblendung, Verderben: Die Gefahren der charismatischen Herrschaft". Das dritte Arbeitsblatt schärft das Bewusstsein für die Gefahren durch den irrationalen Grundzug und das antidemokratische Gefolgschaftsprinzip der charismatischen Herrschaft. Die Schülerinnen und Schüler benennen Negativbeispiele dieser Herrschaftsform und sammeln Argumente für einen nüchtern pragmatischen Politikstil, der auf parlamentarische Kontrolle, Mehrheitsentscheidungen, Rationalität und Sachkenntnis gewählter Amtsträger gründet. Hilfestellungen bei der Bearbeitung und ergänzende Informationen bietet Audio-Ausschnitt 3: "Charisma und das Spiel mit dem Feuer".

Lehrplanbezug

Lehrplan für die bayerische Mittelschule
6. Jahrgangsstufe
Katholische Religionslehre, 6.2 Christengemeinden entstehen - von Jerusalem in die Welt. 6.2.1 Begeisterung steckt an - Der Glaube breitet sich aus: Jüngerinnen und Jünger bezeugen ihren Glauben; Paulus: vom Verfolger zum Völkerapostel; Leben und Wirken der ersten Gemeinden.
7. Jahrgangsstufe
Evangelische Religionslehre, 7.1. So möchte ich sein: Wozu brauchen Menschen Vorbilder?, Was gefällt mir an meinen Vorbildern?, Warum wechsle ich meine Vorbilder?. 7.1.2 Wie Leitbilder mich beeinflussen können: sich mit Vorbildern und Trends auseinander setzen: z. B. Sportler, Formel-1-Fahrer, Musiker, Mediengrößen, Schönheitsideale, gewalttätige „Supermänner"; Von christlichen Vorbildern lernen (z. B. Mutter Theresa, M. L. King
Katholische Religionslehre, 7.5 Wer bin ich, wie will ich werden? - Auf der Suche nach sich selbst. 7.5.1 Menschen, die mir gefallen - meine Lebenswünsche und -ideale; meine Leitfiguren und Leitbilder (z. B. idealisieren, sich abgrenzen); beeindruckende Persönlichkeiten. 7.5.3 Wer unterstützt mich, wer hält zu mir? - Den eigenen Lebensweg suchen: was mich voranbringt (z. B. Freunde, Vorbilder)
Kunst, 7.2 Darstellen, Verändern, Übertreiben - Typen und Charaktere: Rollen und Erscheinungsbilder (Helden und ihre Widersacher; Idole und ihre Fans); Betrachten: Helden, Typen und  Stars aus Sage und Märchen, der Film- und Popszene, dargestellt auf Fotos, in Illustrationen, Karikaturen, in der Werbung und in der Kunst; Beschreiben von Aussehen, Haltung, Mimik, Gestik und Ausdruck; Vergleichen der Wirkungen
8. Jahrgangsstufe
Evangelische Religionslehre, 8.7 Gott fordert Menschen heraus - Propheten, ihre Botschaft, ihre Hörer. 8.7.1 Gott fordert Einzelne heraus – sein Ruf an Propheten. 8.7.2 Herausforderungen annehmen – die Gegenwart mitgestalten: Propheten ermutigen, auch gegen innere und äußere Widerstände diesem Weg treu zu bleiben
Geschichte/Sozialkunde/Erdkunde, 8.6 Demokratie und NS-Diktatur. 8.6.1 Die Weimarer Republik: schwindende Akzeptanz der Republik in allen sozialen Schichten; Aufstieg der NSDAP. 8.6.2 Von der „Machtergreifung“ zur Diktatur: Ernennung Hitlers zum Reichskanzler 1933, "Ermächtigungsgesetz", "Gleichschaltung"; Verfolgung politischer Gegner und Errichtung von Konzentrationslagern. 8.6.3 Alltag zwischen Akzeptanz und Widerstand: "Erfolge” des Regimes"; ausgewählte Personen und Gruppen des Widerstands. 8.7 Demokratie in Deutschland. 8.7.1 Mehrparteiensystem: politische Parteien, Aufgaben der Parteien
9. Jahrgangsstufe,
Evangelische Religionslehre, 9.3.1 Christen mischen sich ein – auf dem Weg der Gerechtigkeit: M. L. Kings Weg gewaltlosen Widerstands gegen gesellschaftliches Unrecht in einem demokratischen Staat

Lehrplan für die bayerische Realschule
6. Jahrgangsstufe
Katholische Religionslehre, 6.6 Neu sehen und verstehen: die verändernde Kraft des Geistes Gottes: Pfingsten als "Geburtsfest", die Geistsymbole (Feuerzungen, Brausen); Leben und Wirken der jungen Gemeinden; Paulus - vom Christenverfolger zum Völkerapostel: wichtige Stationen seiner Biographie, u.a. das Damaskuserlebnis; durch einen zentralen Text (z. B. Gal 1, 10–2,10; 1 Kor 13) die Beweggründe des Paulus verstehen
7. Jahrgangsstufe
Ethik, 7.4 Feste, Feiern und Brauchtum: verschiedene Feste und Feiertage je nach Jahreszeit ihrer Herkunft und ihrem Sinn nach besprechen, z. B. Pfingsten
Evangelische Religionslehre, 7.1 Paulus: Gottes Geist verändert Menschen: Paulus missioniert: Ablehnung und Erfolge, Briefe an die Gemeinden. 7.2 Begeisterung steckt an: das Evangelium bezeugen. Gottes Geist ist unter uns: Pfingsten
Katholische Religionslehre, 7.1 Sprecher im Namen Gottes: Prophetinnen und Propheten: Propheten fühlen sich berufen; Propheten als Mittler/Boten zwischen Gott und den Menschen; Möglichkeiten prophetischen Wirkens im eigenen Leben wahrnehmen (wie z. B. Martin Luther King, Dom Helder Camara, Rigoberta Menchu).
8. Jahrgangsstufe
Ethik, 8.3 Leitbilder für mein Leben. 8.3.1 Wovon sich Menschen leiten lassen: was an Leitbildern beeindrucken kann, z. B. Reichtum, Erfolg, Beliebtheit, soziales Engagement, Aussehen; Positives an Leitbildern, z. B. Orientierungshilfe, Ansporn, Motivation; Fragwürdiges an Leitbildern, z. B. unkritische Übernahme, Flucht in Traumwelten; Hinterfragen von Leitbildern; eigene Empfänglichkeit für Manipulation und Medienbeeinflussung
Evangelische Religionslehre, 8.7 Gott fordert Menschen heraus - Propheten, ihre Botschaft, ihre Hörer. 8.7.1 Gott fordert Einzelne heraus - sein Ruf an Propheten
Katholische Religionslehre, 8.6 Den eigenen Weg suchen - was dem Leben Halt und Richtung gibt. 8.6.1 Unser Lebensumfeld - Gesellschaft im Wandel: immer schnellere Veränderungen (z. B. in Beruf, Technik, Wissenschaft, Lebensauffassungen, Lebensformen); Probleme unserer Zeit: z. B. Arbeitslosigkeit, Unübersichtlichkeit, "Gleichgültigkeit". 8.6.2 Orientierung finden - was Menschen dauerhaft Halt gibt: wovon sich Menschen leiten lassen (z. B. Personen aus Alltag und Öffentlichkeit; Werte und Haltungen). 8.6.3 Frauen und Männer der Bibel - Mut zu unangepasstem Leben: Propheten erfahren
9. Jahrgangsstufe
Geschichte, 9.4 Erfolg und Scheitern der Weimarer Republik. Das Scheitern der Republik: Weltwirtschaftskrise und ihre Folgen; Radikalisierung, Präsidialregierung und Verfassung, das Versagen der Parteien. 9.5 Totalitäre Herrschaft, Zweiter Weltkrieg und die Folgen. Die nationalsozialistische Diktatur: der Weg in die Diktatur; Festigung der Macht, Widerstand, Verfolgung; der Sieg der alliierten Koalition in Europa und Asien; die Bilanz von Diktatur und Krieg: Opfer, Zerstörungen und Not; Verantwortung und Schuld. 9.6 Wiederholen, vertiefen, verknüpfen. Thematischer Rückblick: demokratische Traditionen in Deutschland, mögliche Aspekte: von den Freiheitskriegen bis zum Widerstand gegen den Nationalsozialismus: Leitbilder, Ideale, Symbole, Organisationen und Parteien; ausgewählte Elemente von Verfassungen vergleichen, z .B . Staatsoberhaupt, Parlament, Grundrechte, Gleichberechtigung und Rolle der Frau
Sozialwesen, 9.1 Engagement in Großgruppen: Führungsstile in Großgruppen und ihre möglichen Auswirkungen

Lehrplan für das bayerische Gymnasium
6. Jahrgangsstufe
Katholische Religionslehre, 6.5 Christliches Gemeindeleben: Begeisterung und Mut am Anfang - Impulse für heute: gemeinschaftsbildende Kraft von Begeisterung im Erfahrungsbereich der Schüler; Pfingstereignis (Apg 2,1-13): geistgewirkter Ursprung der Kirche als Gemeinschaft der von Jesus Begeisterten; neue Lebenspraxis aus der Kraft der Botschaft Jesu; überzeugende Leitfiguren wie Petrus und Paulus; Missionsreisen des Paulus; erste Schwierigkeiten, bei aller Begeisterung einen gemeinsamen Weg in die Zukunft zu finden; Aufspüren und Überdenken von Impulsen aus der Frühzeit der Kirche: sich vom Glauben bewegen lassen und für ihn einstehen, Motivation und Tätigkeitsbereiche von haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern in heutigen Pfarrgemeinden
7. Jahrgangsstufe
Evangelische Religionslehre, 7.1 Grundlage und Gestaltung der Kirche: die Bedeutung des Heiligen Geistes für das Christentum erkennen; Leben und Wirken des Paulus in Grundzügen; die ersten Gemeinden
8. Jahrgangsstufe
Evangelische Religionslehre, 8.4 Prophetisches Reden und Handeln: Merkmale prophetischer Existenz und Verkündigung, z. B. Berufung, Ansage von Heil und Unheil, Ausrichtung am Gottesrecht, Autoritäts- und Sozialkritik, Zeichenhandlungen, Leiden, Zweifel; wahre und falsche Prophetie; Herausforderungen zu prophetischem Handeln in unserer Zeit entdecken und reflektieren, ggf. als Projekt; Prophetie als Merkmal kirchlichen Redens und Handelns (z. B. „Wächteramt“); prophetische Züge bei Menschen, die sich z. B. für Frieden und Gerechtigkeit einsetzen (z. B. M. L. King)
Sozialpraktische Grundbildung, 8.2 Vorbilder und Idole: Personenverehrung zwischen Wertschätzung und Personenkult: Gründe für die Popularität von Personen und Gruppen; die Bedeutung innerer und äußerer Vorzüge bzw. Eigenschaften; Funktion von Vorbildern und Idolen: Hilfe bei der Suche nach Sinn und Orientierung, Befriedigung von intellektuellen, moralischen und emotionalen Bedürfnissen; Verwendung von Symbolen; Darstellung geeigneter Beispiele; Chancen und Gefahren für die eigene Lebensführung: Orientierungshilfen für die eigene Lebensweise; Verlust an Individualität, Nachahmungshandeln und übertriebene Bindung; Formen und Gefahren des Fanatismus; überlegter und kritischer Umgang mit Vorbildern und Idolen
9. Jahrgangsstufe
Geschichte, 9.1 Weimarer Republik: Ende der Weimarer Republik (1929/30-1933), Weltwirtschaftskrise, Präsidialkabinette. 9.2 Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg: totalitäre bzw. autoritäre Systeme in Europa am Beispiel des sowjetischen Stalinismus oder des italienischen Faschismus im Überblick; Ideologie des Nationalsozialismus, u. a. "Führergedanke"; "Machtergreifung" und 2"Gleichschaltung"; Systemstabilisierung u. a. durch Führerkult und Propaganda; Leben im totalitären Staat, z. B. Jugend und Familie, Arbeit und Freizeit
Katholische Religionslehre, 9.1 Exodus, Dekalog und Propheten: Gott schenkt Freiheit und fordert Gerechtigkeit: Propheten - Verteidiger von Freiheit und Gerechtigkeit: exemplarische Prophetengestalten in ihrem zeitgeschichtlichen Hintergrund, Berufungserlebnisse und Last der Berufung; prophetische Menschen - von der Exodusbotschaft inspiriert, z. B. M. L. King und sein Kampf für Menschenrechte, Erzbischof O. Romero und die Theologie der Befreiung
Sozialpraktische Grundbildung, 9.2 Kommunikation und Manipulation: Formen politischer Propaganda; Inszenierung von Politik
Kunst
10. Jahrgangsstufe
Sozialpraktische Grundbildung, 10.1 Soziale Gruppe und gruppenorientiertes Verhalten: das Individuum in der sozialen Gruppe: Rollenverhalten, Anpassungsdruck, Normierungs- und Sanktionsformen, Führungsstile, Gruppenstrukturen und -prozesse; Beispiele aus dem Lebensumfeld von Jugendlichen; gruppendynamische Prozesse in Großgruppen; Phänomene der Massenpsychologie; Instrumentalisierung von Ideologien und Symbolen an aktuellen Beispielen
11. Jahrgangsstufe
Geschichte, 11.1 Gesellschaft im Wandel. 11.2 Demokratie und Diktatur - Probleme der deutschen Geschichte im 20. Jahrhundert. 11.2.1 Die Weimarer Republik - Demokratie ohne Demokraten?: Träger und Gegner der demokratischen Ordnung im Spiegel der Jahre 1929-32/33: Segmentiertheit von Gesellschaft und Parteienspektrum; Traditionslinien (v. a. Problem der alten Eliten); Selbstverständnis und politisches Verhalten der Gruppen, auch unter Rückgriff auf Ergebnisse und Weichenstellungen 1918/19 .11.2.2 Hitlers willige Volksgenossen? Die Deutschen und der Holocaust: Überblick über die Beseitigung der Demokratie und den Ausbau der NS-Diktatur; "Volksgemeinschaft": Ideologie (u. a. völkische Traditionen) und inszenierte Lebenswirklichkeiten im NS-Staat (u. a. Führerkult und Propaganda) als Pendant zum antisemitischen Feindbild. 11.2.3 Die frühe Bundesrepublik – Erfolg der Demokratie durch "Wohlstand für alle"?: Erfahrung der Deutschen mit dem "Dritten Reich"; "Umerziehung", "Lehren aus Weimar"; wirtschaftlicher Aufstieg der Bundesrepublik nach dem Krieg: Ursachenfaktoren, sozialpolitische Integrationsklammern, Frage nach dem Zusammenhang mit der Akzeptanz des demokratischen Systems; Stellenwert gesellschaftlicher Vorgänge (v. a. Eingliederung der Vertriebenen; Verwestlichung; Umgang mit der Vergangenheit des "Dritten Reichs"); die "SBZ" als Feindbild und Herausforderung: Gegnerschaft zum Kommunismus als Teilerklärung für die hohe Zustimmung zur parlamentarischen Demokratie
Katholische Religionslehre, 11.2 Wege zu Gott: die Bibel als Zeugnis der Gotteserfahrung: Heiliger Geist: die göttliche Kraft, die erneuert, trägt und zusammenführt
Sozialkunde, 11.2.1 Demokratischer Verfassungsstaat und freiheitsgefährdende politische Ordnungen: Grundzüge diktatorischer Systeme: Herrschaftsmonopol, Herrschaftsanspruch und Herrschaftsausübung in Diktaturen, gezeigt an einem historischen oder aktuellen Beispiel; Mischformen zwischen Demokratie und Diktatur: Untersuchung eines politischen Systems mit diktatorischen und demokratischen Elementen anhand wesentlicher Kriterien (z. B. Legitimationsgrundlagen, Partizipationsmöglichkeiten und Machtausübung)
12. Jahrgangsstufe
Katholische Religionslehre, 12.4 Grundriss einer Zusammenschau - das christliche Credo: Ich glaube an den Heiligen Geist, die Lebenskraft Gottes: Gottes Wirken im Menschen, das sein ethisches Handeln leitet, zur Gemeinschaft führt und Vertrauen in die Zukunft gibt
Sozialwissenschaftliche Arbeitsfelder, 12.1.2 Positionen und Entwicklungen in der Gesellschaft: Bedeutung von Macht- und Funktionseliten für Gesellschaft und Staat; Rekrutierungswege für Führungsgruppen


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