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Wunderwerk Pilz Glossar

Stand: 26.11.2014 | Archiv

BegriffErklärung
Affenkopfpilz(Hericium erinaceus) auch Igelstachelbart genannt (siehe dort).
AntibiotikumArzneimittel zur Behandlung von Krankheiten, die durch Bakterien ausgelöst werden. Es tötet die Bakterien ab und hemmt sie bei ihrer Vermehrung. Bei Viren wirkt es dagegen nicht.
AphrodisiakumMittel zur Anregung und Stärkung des Geschlechtstriebes und der Potenz. Der Name stammt von Aphrodite, der griechischen Göttin der Liebe.
Bakteriengriechisch bactéria = das Stäbchen. Kleine Lebewesen ohne echten Zellkern, die einzeln oder in Zellverbänden zusammenleben.
BakteriologieDie Wissenschaft von Bau und Funktion der Bakterien.
Birkenpilz(Leccinum scabrum) Röhrenpilz mit rot- bis dunkelbraunem Hut. Wächst vor allem unter Birken. Beliebter Speisepilz.
Birkenporling(Piptoporus betulinus) Kissenförmiger Baumpilz, der nur an Birken wächst. Der Hut ist cremeweiß bis ockerfarben, das weiße Fleisch anfangs saftig und später fest. Essbar, aber bitter. Wurde auch bei der Gletschermumie Ötzi gefunden. Ihm werden entzündungshemmende Eigenschaften nachgesagt.
Brandpilz(Ustilaginomycotina) Parasitäre Unterabteilung der Pilze. Befällt vor allem Blütenpflanzen und Getreide wie Mais. Hinterlässt dunkle Sporen, die wie verbranntes Gewebe aussehen. Kann große Schäden anrichten.
Butterpilz(Sullius luteus) Röhrenpilz mit bräunlichem, meist schleimig-schmierigem Hut. Wächst von Juli bis Oktober, vor allem im Kiefernwald. Nur bedingt essbar, kann allergische Reaktionen hervorrufen.
Cordyceps(Ophiocordyceps sinensis) auch Raupenpilz genannt (siehe dort).
Faltentintling(Coprinus atramentarius) Lamellenpilz mit gräulich-braunem Hut, der in seiner späteren Form an einen halbgeöffneten Regenschirm erinnert. Der Rand ist faltig und im Alter zerrissen, später tintenartig zerfließend. Wächst büschelig an Gehwegen, auf Wiesen und in Laubwäldern. In Verbindung mit Alkohol sehr giftig!
Feldtrichterling(Clitocybe dealbata) Lamellenpilz mit weißem bis ledergrauem Hut, der sehr flach und groß ist. Wächst auch in Hausgärten, ist aber sehr giftig!
Fliegenpilz(Amanita muscaria) Lamellenpilz mit rotem Hut und weißen Punkten. Wächst häufig unter Fichten und Birken. Sehr giftig!
FruchtkörperDer sichtbare Teil eines Pilzes, das Fortpflanzungsorgan. Hier werden die Sporen gebildet.
Gallenröhrling(Tylopilus felleus) Röhrenpilz mit gelblich-braunem Hut. Ist leicht mit Steinpilzen zu verwechseln. Unterschied: Der Gallenröhrling hat ein deutlich abgesetztes dunkles Netz am Stiel und bekommt im Alter ein rosafarbenes Röhrenfutter. Er ist sehr bitter und damit ungenießbar.
Genetikgriechisch geneá = die Abstammung. Wissenschaft von der Weitergabe erblicher Merkmale, Vererbungslehre.
Gifthäubling(Galerina marginata) Lamellenpilz mit honiggelbem Hut, der zunächst halbrund und später flach wie ein aufgespannter Regenschirm ist. Wächst auf umgefallenen Baumstämmen. Lässt sich mit dem essbaren Stockschwämmchen verwechseln, ist aber sehr giftig!
Glänzender Lackporling(Ganoderma lucidum) auch Reishi-Pilz genannt. Gilt in China als "Pilz der Unsterblichkeit". Ihm werden immunstärkende Eigenschaften nachgesagt. Seine Wirkung auf Krebszellen wird derzeit noch untersucht. Rotbrauner Pilz mit dunklem Stiel. Der wulstartige Hut hat oft einen gelb-weißen Rand und ist mit einer glänzenden, harzartigen Schicht bedeckt. Nicht essbar.
GroßpilzeSammelbegriff für Pilze, deren Fruchtkörper mit bloßem Auge zu erkennen sind - in Süddeutschland auch "Schwammerl" genannt.
Hallimasch(Armillaria) In Büscheln wachsender Lamellenpilz mit braun bis honiggelbem Hut. Das Pilzgeflecht kann mehrere Kilometer groß sein. Bedingt essbar: In rohem Zustand giftig. Gekocht genießbar, aber schwer verdaulich.
HexenringKreisförmige Ansammlung aus den Fruchtkörpern von Pilzen.

Hexenröhrlinge Sammelbegriff für Pilze, die eine rötlich gefärbte Röhrenschicht an der Hut-Unterseite haben, und deren Fleisch sich bei Druck oder Verletzung dunkelblau verfärbt.
Igelstachelbart(Hericium erinaceus) auch Affenkopfpilz oder Löwenmähne genannt. Wuschelig-weißer Pilz mit langen Stacheln, die an einen Bart erinnern. Wächst vor allem am Stamm alter Laubbäume - auch in Deutschland. Gilt in Asien als Heilpilz zur Behandlung von Speiseröhrenkrebs oder chronischer Magenentzündung.
induzierenetwas auslösen
Judasohr(Hirneola auricula-judae) auch Mu-Err-Pilz genannt. Ein lappenartiger oder wie eine Ohrmuschel geformter Speisepilz aus der asiatischen Küche. Kommt ganzjährig auch in Deutschland vor. Mit rotbraunem Hut und gallertartigem Fleisch. Ihm wird u.a. eine entzündungshemmende Wirkung nachgesagt.
Klapperschwamm(Grifola frondosa) auch Maitake genannt. In Asien ein beliebter Speisepilz. Wird mitunter sehr groß und wächst salatblattartig, in mehreren Ebenen. Mit graubraun aussehenden, ausgefransten Hüten. Wächst oft am Fuß von alten Eichen und Kastanien. Gilt in China als Mittel zur begleitenden Krebstherapie.
Knollenblätterpilz, kegelhütiger(Amanita virosa) Weißer Lamellenpilz, der in Laub- und Nadelwäldern wächst. Unterschied zum Wiesenchampignon: Die Lamellen bleiben immer weiß, verändern nicht ihre Farbe. Außerdem ist die Knolle unten deutlich ausgeprägt. Hochgiftig!
KrautschichtIn Bodennähe, quasi das Erdgeschoss des Waldes.
Lamellenpilze(Agaricales) Auch Blätterpilze genannt. Ein typisches Kennzeichen sind die nebeneinander angeordneten Schichten an der Unterseite des Pilz-Hutes. Sie sehen wie kleine Lamellen aus. Keine Anfängerpilze, da viele von ihnen giftig sind - z. B. der Fliegenpilz.
Maitake(Grifola frondosa) auch Klapperschwamm genannt (siehe dort).
Maronenröhrling(Xerocomus badidus) Essbarer Röhrenpilz, der vor allem in Nadelwäldern wächst. Kastanienbrauner bis dunkelbrauner Hut. Das weißlich-gelbe Fleisch verfärbt sich bei Druck bläulich.
Mu-Err-Pilz(Hirneola auricula-judae) auch Judasohr genannt (siehe dort).
MycelPilzgeflecht im Boden oder auch im Holz von Bäumen. Bei Schimmelpilzen auch in Lebensmitteln wie Brot oder Marmelade. Das Mycel besteht aus einzelnen, reich verzweigten Fäden und kann mehrere Quadratkilometer groß sein.
Mykologiegriechisch mýkes = der Pilz. Die Wissenschaft der Pilze, die Pilzkunde.
ÖkosystemDie Gesamtheit aller Tiere und Pflanzen in einem Lebensraum, etwa im Wald.
OregonBundesstaat im Nordwesten der Vereinigten Staaten von Amerika (USA). Forscher fanden dort im Jahr 2000 einen Hallimasch-Pilz, dessen unterirdisches Mycel-Geflecht mehrere Quadratkilometer groß ist, und rund 2.400 Jahre alt sein soll.
Pantherpilz(Amanita pantherina) Lamellenpilz mit weißen Schuppen auf grau-braunem Hut. Dieser kann kugelig oder flach aufgespannt sein. Der Stiel ist schlank. Der Pantherpilz ist (im Gegensatz zum Perlpilz) hochgiftig!
ParasitismusSchmarotzertum zulasten des Wirtes. Kann auch zum Tode des Wirtes führen.

Penicillium notatum Graugrüner Schimmelpilz, der auf verdorbenen Lebensmitteln wächst, aber auch Bakterien abtöten kann. Wurde im Jahr 1928 durch Zufall von dem Forscher Alexander Fleming entdeckt.
Perlpilz(Amanita rubescens) Lamellenpilz mit fleischfarbenen Schuppen auf rot-braunem Hut. Dieser kann kugelig oder flach aufgespannt sein. Der Stiel ist schlank, das Fleisch verfärbt sich beim Anschneiden rötlich. Ein Speisepilz, der wie viele andere Pilze auch, erst durch Erhitzen genießbar wird. Lässt sich mit dem giftigen Pantherpilz verwechseln.
PetrischaleEine flache, runde und durchsichtige Schale mit abnehmbarem Deckel und gelartigem Nährmedium - etwa zur Vermehrung von Bakterien.
Pharmaziegriechisch phármakon = Heilmittel, Gift. Die Apothekerkunst; Lehre von der Herstellung und Verarbeitung von Arzneimitteln.
Photosynthesegriechisch photos = Licht, synthesis = Aufbau, Zusammensetzung. Die Umwandlung von Kohlendioxid und Wasser in Sauerstoff und Zucker, mit Hilfe von Blattgrün und Sonnenlicht.
PlaceboWirkstofffreies "Scheinmedikament", äußerlich nicht vom Original zu unterscheiden.
Raupenpilz(Ophiocordyceps sinensis) Ein Schlauchpilz mit länglichem, rotbraunem Fruchtkörper, der vor allem im Hochland Tibets, in über 3.000 Meter Höhe, wächst. Extrem selten. Vermehrt sich unterirdisch in den Eiern der Fledermausmotte und wächst schließlich aus ihnen heraus. Dem Pilz wird eine leistungssteigernde und anregende Wirkung nachgesagt.
Reishi-Pilz(Ganoderma lucidum) auch "Glänzender Lackporling" genannt (siehe dort).
Röhrlinge(Boletaceae) Typisches Kennzeichen ist eine schwammähnliche Schicht aus kleinen Röhrenöffnungen an der Unterseite des Pilzhutes. Diese Röhren sind miteinander verwachsen. Fleisch und Röhren verfärben sich bei Druck und Verletzungen oft dunkel. Viele Röhrlinge sind essbar, wie z. B. Stein- und Maronenpilze. Ausnahme: der Gallenröhrling. Er ist sehr bitter.
Rostpilz(Pucciniales) Parasitäre Pilzordnung. Hinterlässt auf Pflanzenblättern Flecken, die tatsächlich an Rost erinnern. Kann an Nutzpflanzen wie Weizen, Zwiebeln oder Bohnen große Schäden anrichten.
RotkappenSammelbegriff für bestimmte Röhrenpilze, typisches Kennzeichen: ein rotbrauner bis leuchtend orangefarbener Hut. Das weißliche Fleisch verfärbt sich beim Schneiden dunkel. Ein Speisepilz, der wie viele Pilze, roh allerdings giftig ist.
Satanspilz(Boletus satanas) Röhrenpilz mit grauem Hut und einem knollig-bauchigen, roten Stiel. Die Röhrenöffnungen unter dem Hut sind ebenfalls rötlich gefärbt. Der Pilz ist sehr giftig!
Schmetterlingstramete(Trametes versicolor) In Gruppen wachsender Pilz mit fächerartig aufgespannten, flachen Hüten. Auf der Oberfläche mit grau-braun-schwarzen Zonen, die an die Jahresringe von Bäumen erinnern. Der äußere Ring ist weiß. Dabei schimmern die Hüte ähnlich wie Schmetterlingsflügel. Nicht essbar. Möglicherweise Grundlage für einen guten Erkältungstee.
Schopftintling(Coprinus comatus) Lamellenpilz mit zunächst eichelförmigem, weißen Hut. Nur dann essbar. Im Alter schwarz werdend und zerfließend. Ernährt sich unter der Erde von Fadenwürmern, indem er sie mit Fangorganen einfängt und mit seinem Gift lähmt. Dem Pilz werden Blutzucker-regulierende Eigenschaften nachgesagt.
SchwammerlBegriff aus Süddeutschland und Österreich. Bezeichnung für Großpilze - genauer gesagt für den Fruchtkörper. So wird der Pfifferling auch Eierschwammerl genannt.
SchwermetalleSammelbegriff für verschiedene Metalle, die auch im Boden abgelagert sein können. Dazu gehören Edelmetalle wie Silber sowie Blei, Uran, Eisen und Nickel.
Shiitake-Pilz(Lentinula edodes) Speisepilz aus der japanischen und chinesischen Küche. Mit hell- bis dunkelbraunem Hut und Lamellen. Gilt in der asiatischen Welt als Heilmittel, wird aber auch mit allergischen Reaktionen in Verbindung gebracht.
Spitzgebuckelter Raukopf(Cortinarius rubellus) Orangefarbener Lamellenpilz mit leicht gebuckeltem Hut. Wächst vor allem im Nadelwald. Kann zu Nierenversagen führen und ist einer der giftigsten Pilze Mitteleuropas!
SporenDienen der Überdauerung, Ausbreitung und Vermehrung von Pilzen. Werden in speziellen Schichten des Fruchtkörpers gebildet. Diese sitzen bei einigen Pilzen auf der Unterseite des Hutes - z. B. auf den Lamellen oder Röhren.
Staphylokokkengriechisch staphylé = die Weintraube. Unbewegliche Kugelbakterien, die in Trauben oder Haufen zusammenliegen. Kommen auf der Haut von Menschen vor, können aber auch Krankheiten wie die Blutvergiftung hervorrufen.
Steinpilz(Boletus edulis) Röhrenpilz, auch Herrenpilz genannt. Die Hutfarbe ist braun, der Stiel bauchig, das Fleisch weiß und nicht verfärbend. Ein Speisepilz, wird allerdings oft mit dem ungenießbaren Gallenröhrling verwechselt.
Symbiontengriechisch sym = zusammen. Mindestens zwei ungleiche Lebensformen, die in einer Gemeinschaft zusammenleben - eine Partnerschaft, die für alle Seiten vorteilhaft ist.
TibetTibet Hochebene in Zentralasien, auch als "Dach der Welt" bezeichnet. Autonomes Gebiet im Westen Chinas.
TschernobylStadt im Norden der Ukraine. Die Ukraine liegt im Osten Europas, an der Grenze zu Russland. Am 26. April 1986 ereignete sich dort ein Unfall im Kernkraftwerk, bei dem viel radioaktive Strahlung austrat - die "Katastrophe von Tschernobyl".
Wiesenchampignon(Agaricus campestris) Weißlich-grauer Lamellenpilz, der auf Wiesen und Weiden wächst. Der Hut ist seidig-matt. Die Lamellen sind zunächst leicht rosa und werden später schokobraun. Beliebter Speisepilz, zu verwechseln mit dem kegelhütigen Knollenblätterpilz.
YaksIn Zentralasien häufig vorkommende, dicht behaarte Rinderart - wegen ihrer Laute auch Grunzochse genannt.
Zunderschwamm(Fomes fomentarius) Wulstartiger Pilz, der ganzjährig an Laubbäumen wie der Birke wächst. Die Oberfläche ist gräulich, braun und weiß. Sie hat ringförmige Furchen und ist krustig-fest. Das bräunliche Fleisch ist zäh, nicht essbar und riecht angeschnitten wie frische Melonen- oder Gurkenschalen. Früher wurde es getrocknet und zu Zunder verarbeitet. Mit diesem ließ sich Feuer machen. Auch die Gletschermumie Ötzi hatte einen Zunderschwamm dabei.

Personen

NameWerdegang
Alexander FlemingIm Jahr 1881 in Schottland geborener Forscher, der durch Zufall das Antibiotikum Penicillin entdeckte.

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