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Wunderwerk Pilz Basics für Pilzsammler

Stand: 26.11.2014 | Archiv

Maronenröhrling | Bild: picture-alliance/dpa

Für gewöhnlich landet nur dieser Fruchtkörper im Sammelkorb der Pilzsucher. Von Biologen wird er auch "Großpilz" genannt. Der Fruchtkörper besteht fast nur aus Eiweiß und Wasser – und er duftet. Dabei gibt es kaum einen Geruch, den es bei Pilzen nicht gibt. Einige riechen nach Kokosflocken, Seife oder Pferdeurin. Andere nach Marzipan, Schokolade, Schwarztee mit Milch und Zucker – oder nach Mirabellen wie der Pfifferling. Für Experten ist dieser Geruch ein gutes Mittel, um einen Pilz zu bestimmen. Nur Anfänger teilen diese Meinung oft nicht. Für sie riechen die Schwammerl eher muffig, oder ganz allgemein nach Erde oder Wald.

Das "Who is Who" der Pilze - Röhrling und Lamellenpilz

Den kennt (fast) jeder: den Pfifferling. Er riecht nach Mirabellen.

Ungeübte haben oft Probleme, die verschiedenen Pilze auseinanderzuhalten, da sich viele sehr ähnlich sehen. Neben dem Geruch kann einem Sammler auch der Aufbau des Hutes helfen. Dessen Farbe ist freilich kein gutes Bestimmungsmerkmal, denn sie ist bei vielen Pilzen gleich. So lässt sich der honiggelbe Hut des Stockschwämmchens leicht mit dem des Gifthäublings verwechseln. Und auch die Unterscheidung zwischen Wiesenchampignon und Knollenblätterpilz ist nicht immer leicht.

Die Röhrlinge – Pilze für Einsteiger

Der Maronenröhrling, ein beliebter Speisepilz

Anfänger sollten ihre Sammlerkarriere eher mit einem Röhrling beginnen. Für diese Pilzsorte typisch ist eine schwammähnliche Schicht aus kleinen Röhrenöffnungen an der Unterseite des Hutes. Wer einen Röhrling sucht, geht auf Nummer sicher – lebensgefährlich giftige Arten gibt es hier kaum. Mit einer Ausnahme, dem Satanspilz. Er ist an seinem grauen Hut und dem karminroten Stiel zu erkennen, und kann zu Magen-Darm-Beschwerden führen. Ein Gallenröhrling ist zwar nicht giftig, dafür aber bitter – und kann schnell eine gute Mahlzeit zerstören. Dieser Röhrling ist leicht mit einem leckeren Steinpilz zu verwechseln. Doch im Gegensatz zu diesem hat er anfangs noch ein auffallend dunkles Netz am Stiel. Und im Alter erkennt man ihn gut am rosafarbenen Röhrenfutter unter dem Hut.

Die Lamellenpilze – Pilzsammler sei wachsam!

Der Knollenblätterpilz - zu erkennen an den immerweißen Lamellen

Bei den Lamellenpilzen gibt es freilich mehr zu beachten. Eines haben alle gemein: nebeneinander angeordnete Lamellen an der Unterseite des Hutes. Doch damit sind die Gemeinsamkeiten auch schon erschöpft. Denn so mancher harmlos aussehende Lamellenpilz hat einen giftigen Doppelgänger. Wie der essbare Champignon. Wer im Supermarkt schon einmal einen herausgesucht hat, der weiß: Ein junger Champignon hat rosafarbene Lamellen, später werden sie schokobraun. Nur beim Knollenblätterpilz, dem giftigen Doppelgänger des Champignons, bleiben die Lamellen immer weiß – egal wie alt er ist. Vorsicht ist außerdem beim ungenießbaren Feldtrichterling geboten, der in Hausgärten wächst. Und auch beim Fliegenpilz mit seinem rot-weiß-getupften Hut.


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