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Zugvögel

Tierische Überlebensstrategien Zugvögel

Stand: 07.12.2018

Schwarm mit Staren | Bild: picture-alliance/dpa

Im Herbst kann man gut beobachten, wie sich einzelne Vogelarten sammeln, um gemeinsam Richtung Süden zu fliegen. Einige Zugvögel legen sehr weite Strecken zurück und fliegen von Europa bis nach Zentral- und Südafrika. Der Weißstorch bewältigt dabei jährlich bis zu 20.000 Kilometer, die Küstenseeschwalbe soll es gar bis auf 50.000 Kilometer bringen. Bei ihrer gefährlichen Reise nutzen die Vögel immer gleichbleibende Routen. Man schätzt, dass jährlich fünf Milliarden Zugvögel zwischen Europa und Afrika unterwegs sind.

Veränderung des Zugverhaltens

Seit einigen Jahren können Ornithologen eine Veränderung des Zugverhaltens vieler Vogelpopulationen feststellen. Vogelarten, die man früher zu den Zugvögeln gezählt hat, bleiben nun den Winter über in Mitteleuropa. Dieses Verhalten wurde beispielsweise bei der Grauammer, dem Zaunkönig oder der Mönchsgrasmücke beobachtet. Einige Wissenschaftler bringen diese Entwicklung mit den Folgen der globalen Erwärmung in Zusammenhang. Auf längere Sicht könnte durch den Klimawandel auch das Zugverhalten der Vögel verschwinden.

Vogelfütterung im Winter

Damit die Vögel, die im Winter nicht nach Süden fliegen, auch weiterhin ausreichend Nahrung finden, gibt es die Vogelfütterung durch den Menschen. Einige Ornithologen empfehlen allerdings mittlerweile, die Vögel das ganze Jahr über durch eine artgerechte und angepasste Fütterung zu unterstützen. Auf diese Art und Weise könne man dem Singvogelsterben entgegenwirken, das auf die enorme Abnahme der Nahrungsgrundlage durch Monokulturen und den Einsatz von Pestiziden zurückzuführen sei. Naturschutzorganisationen widersprechen dem, denn eine Ganzjahresfütterung erreiche nur wenige Vogelarten, die in ihrem Bestand nicht gefährdet seien. Wichtiger sei es, bei den Ursachen für die Nahrungsmittelknappheit für Vögel anzusetzen.

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