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Das "Verkehrsnetz" des Körpers

Der Kreislauf Das "Verkehrsnetz" des Körpers

Stand: 23.11.2018

Herz mit Herzkranzgefäßen, Hohlvene, Pulmonalarterie und Aortenbogen, Aorta mit Herzkranzgefäßen als Computergrafik | Bild: picture-alliance/dpa

Gefäße, die aus dem Herzen Blut wegführen, nennen wir Schlagadern (Arterien), Gefäße, die das Blut aus der Peripherie des Körpers zum Herzen zurückführen, heißen Blutadern (Venen).

Das Blut strömt aus der linken Herzkammer in die Arterien. Erste "Hauptstraße" ist die große Körperschlagader, die Aorta, die sich in ihrem Verlauf teilt. Weitere Abgänge lassen zahlreiche Verästelungen entstehen, also Gefäße beispielsweise für Kopf und Arme oder zur Versorgung des Lungengewebes und der Speiseröhren.

Kapillaren - die Versorgungsstationen

Die Arterien verzweigen sich immer mehr in kleinere Arteriolen, die feinsten, noch mit bloßem Auge sichtbaren Blutgefäße. Schließlich münden die Arteriolen an der Peripherie in feine Haargefäße, die Kapillaren. Sie sind die "Gassen" und "Wege", die zu den "Häusern" der Stadt führen - den Zellen. Nahezu jede Zelle ist an das Verkehrsnetz angeschlossen. Im menschlichen Körper befinden sich etwa 30 Milliarden Kapillaren quer durch die Organe und Gewebe.

In den Kapillaren findet die Versorgung der Zellen mit allem Nötigen statt, sie sind der Ort des Austausches zwischen Arterien und Venen. Das Blut liefert Sauerstoff und Nährstoffe und nimmt Kohlendioxid, Schlacken und Abfälle mit. Oder im Verkehrsvergleich: Die Haargefäße sind "Brücken" zu den Straßen, die in die in die Gegenrichtung führen.

Der Rückweg des Blutes

Über die Venen fließt das Blut zum Herzen zurück. Ein Teil der Blutadern verläuft unter der Haut, oft netzartig verzweigt als bläuliche Stränge durchschimmernd. Das Blut aus Kopf und Adern sammelt sich beispielsweise in der oberen Hohlvene, das Blut der unteren Körperhälfte in der unteren Hohlvene. Das Magen-, Darm- und Milzblut läuft in eine Vene namens Pfortader, die in die Leber eintritt und sich vielfach verzweigt, um die Leberzellen zu umfließen. Dann vereinigen sich die Verästelungen zu mehreren Lebervenen, die ihr Blut an die untere Hohlvene abgeben. Schließlich münden untere und obere Hohlvene im rechten Vorhof.

Venen müssen weniger Druck bewältigen als Arterien, ihre Wände sind daher dünner. Spezielle Venen - etwa in den Beinen - sind mit Klappen ausgestattet, die als Schleusen fungieren und sich nur in Herzrichtung öffnen. Damit ist der "Einbahnstraßenverkehr" sichergestellt.

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