Bayern 2 - radioWissen


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Download-Service Einsatz im Unterricht

Stand: 05.07.2012 | Archiv

Vorarbeit

Ziel

Der Hörbeitrag setzt sich mit dem Leben des Verhaltensforschers Konrad Lorenz auseinander. Die beiden ersten Kapitel beschäftigen sich mit einigen Kernpunkten seiner Arbeit: Prägung, Instinkttheorie, Eirollbewegung und Gänsekartei. Anhand des psychohydraulischen Modells wird die Leerlaufhandlung erklärt. Die letzten beiden Kapitel gehen auf die Jahre 1938 bis 1973 ein - vom Zweiten Weltkrieg bis zum Nobelpreis. Die Begriffe Instinkt und Schlüsselreiz werden im Vorfeld kurz erklärt, siehe Glossar .

Impuls

Zur Einführung wird in der Klasse ein Bild gezeigt, auf dem Konrad Lorenz mit halbzahmen Gänseküken zu sehen ist. Die Schülerinnen und Schüler äußern auf Zuruf ihre Vermutungen dazu, welche Person abgebildet ist. Sofern nötig, erklärt die Lehrkraft das Foto und wie Konrad Lorenz die Gänseküken auf sich prägen konnte.

Einsatz im Unterricht

Hören und Sehen

Der Beitrag wird gemeinsam angehört. Sofern nötig, wird die Sendung für Nach- oder Verständnisfragen unterbrochen.

Nacharbeit

Wiederholung und Fixierung

Nun wird das Arbeitsblatt 1 zur Hand genommen, um gemeinsam die richtigen Antworten zu finden. Das Schaubild wird als Hefteintrag gezeichnet:

Hausaufgabe

Das Gehörte wird zusätzlich mit einer Hausaufgabe vertieft: Dabei handelt es sich um eine Verhaltensstudie (Arbeitsblatt 2). Die Schüler werden in Vierergruppen eingeteilt - mit dem Arbeitsauftrag, das Verhalten einiger Tiere zu beobachten. Um welche Tiere es sich dabei handeln soll, wird zuvor gemeinsam in der Klasse besprochen:

Weiterführung

Die Verhaltensstudie könnte auf einen Zoobesuch ausgeweitet werden. Das Wissen um angeborene Verhaltensmuster spielt für das eigenverantwortliche Handeln eine enorme Rolle.

Diskussion: Konrad Lorenz ein Nazi?

Passagen aus dem zweiten Teil des Hörbeitrags laden zu einer ethischen Diskussion über das Verhalten von Konrad Lorenz im Zweiten Weltkrieg ein: "Wie lässt es sich einschätzen? Welche Möglichkeiten hat ein Wissenschaftler in einer solchen Situation?" Für die Schülerinnen und Schüler aus höheren Klassenstufen bieten sich außerdem folgende Fragestellungen an:

Diskussion: Konrad Lorenz ein Pseudowissenschaftler?

Halten die Lorenzschen Beobachtungsmethoden einer Überprüfung stand? Immerhin hat er sie nicht an Wildtieren, sondern an halbzahmen Gänsen durchgeführt. Ein Exkurs in den Alltag eines vergleichenden Verhaltensforschers mit folgenden Überlegungen: "Wann verändere ich das Verhalten meines Versuchstieres? Sind meine Experimente trotzdem glaubwürdig? Was muss ich beim Versuchsaufbau berücksichtigen? Wären derartige Versuche auch mit Gänsen möglich, die auf einem Bauernhof leben?"

Die Schülerinnen und Schüler diskutieren darüber, wo die Schwächen des psychohydraulischen Modells von Lorenz liegen könnten.

Lehrplanbezug

  • Lehrplan für bayerische Hauptschulen: Ethik 7. Jgst.: 7.2 Umgang mit Konflikten. Biologie 9. Jgst.: 9.2 Grundlagen der Kommunikation.
  • Lehrplan für die bayerische Realschule: Ethik 5. Jgst.: 5.1 Wahrnehmung und Wirklichkeit. Sozialwesen 9. Jgst.: 9.4 Kommunikationsfähigkeit als Kennzeichen einer sozial kompetenten Persönlichkeit. Biologie 7. Jgst.: 7.2 Kommunikation und Informationsverarbeitung, 7.3 Programme und Regeln für das Zusammenleben.
  • Lehrplan für das bayerische Gymnasium: Ethik 5. Jgst.: 5.1 Wahrnehmung und Wirklichkeit. Ethik 11. Jgst.: 11.2.1 Psychologie und Soziologie, 11.2.2 Naturwissenschaften: Biologie und Physik. Sozialkunde 8. Jgst.: 8.3 Konflikte und Konfliktregelung. Biologie 12. Jgst.: 12.3 Verhaltensbiologie

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