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Kleine Knorpel, große Wirkung

Nicht ohne meinen Kehlkopf Kleine Knorpel, große Wirkung

Stand: 26.05.2017

Die Stimmritze ist erweitert, der Mensch atmet. | Bild: Quelle: Klinikum Augsburg/Hals-Nasen-Ohren-Klinik

Das Gerüst des Kehlkopfs, der oben mit dem Zungenbein in Verbindung steht und unten an der Luftröhre aufgehängt ist, besteht aus mehreren Knorpeln. Diese sind beweglich miteinander verbunden. Ein Hauptknorpel ist der oben liegende Schildknorpel, dessen mittlerer Vorsprung bei Männern am Hals als "Adamsapfel" zu sehen ist.

Der ebenfalls knorpelige Kehldeckelbefindet sich zwischen dem oberen Rand des Schildknorpels und dem Zungengrund; beim Schlucken verschließt er den Kehlkopfeingang und damit die unteren Luftwege. Im unteren Teil des Kehlkopfes liegt der Ringknorpel. Hinzu kommen zwei kleinere Stellknorpel, an denen die Muskeln ansetzen.

Im Inneren des Kehlkopfes befinden sich zwei mit Schleimhaut überzogene, Gewebefalten - die Stimmlippen. Sie bestehen aus mehreren Schichten, außen ist eine feine, bewegliche Epithel (Deckgewebe). Darunter liegen die eigentlichen, elastischen Stimmbänder, die selbst vor allem aus Bindegewebe bestehen.

Die beiden Stimmlippen bilden in ihrer Mitte eine variable, spalt- bis dreieckförmige Öffnung, die Stimmritze (Glottis). Sie wird im Zusammenspiel von Muskeln und Knorpeln erweitert, verengt oder verschlossen. Die Muskeln bringen die Stimmbänder in Stellung und verändern deren Form und Spannung.

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