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Instinkt Glossar

Stand: 15.01.2009 | Archiv

Begriff Erklärung
AltruismusSelbstlosigkeit, Uneigennützigkeit, dem Egoismus entgegen gesetztes Handeln
DepressionGefühl der Niedergeschlagenheit bzw. ein Symptomkomplex, dessen Erscheinungsbild sich auf verschiedenen Ebenen des menschlichen Daseins äußern kann, z. B. auf emotionaler Ebene (Traurigkeit, Empfindungslosigkeit), motivationaler (Entscheidungsunfähigkeit, Antriebsschwäche), kognitiver Ebene (Denkhemmung, Neigung zum Grübeln), vegetativ-physiologischer (Appetit- und Schlafstörungen) und Verhaltens-Ebene (apathisches oder auch rastloses Verhalten).
Don GiovanniFigur aus der spanischen Literatur (Don Juan), gewissenloser Frauenverführer (der schließlich in die Hölle kommt), häufige Opern-, Schauspiel- und Romangestalt, u. a. von T. de Molina, Molière, W.A. Mozart, E.T.A. Hoffmann, Lord Byron, C.D. Grabbe, N. Lenau, Ö. von Horváth und M. Frisch bearbeitet.
EmpathieEinfühlungsvermögen. Neigung und Befähigung, sich in andere Menschen einzufühlen sowie die damit verbundene Fähigkeit, neue soziale Rollen zu übernehmen und fremde (Wert-) Vorstellungen in die eigenen zu integrieren.
EthnieVolksstamm. Eine unterschiedlich große Gruppe von Menschen, die ein eigenes Territorium besitzt und sich von ihrer Umgebung durch Gemeinsamkeit von Sprache und Kultur abhebt, oft ohne sich dieser Einheit bewusst zu werden oder zu einer einheitlichen politischen Organisation zu gelangen.
EthnologieVölkerkunde. Wissenschaft, die die Verbreitung und Entwicklung der Kulturen von Völkern (Ethnien) untersucht.
EthologieVerhaltensforschung. Biologische Forschungsrichtung, die die Gesetzmäßigkeiten des Verhaltens mit naturwissenschaftlichen Methoden untersucht. Sinnes-, Nerven-, Hormon- und Muskelphysiologie sowie Kybernetik klären Mechanismen, durch die Tiere und Menschen handeln.
homo sapiens sapiensGattungsbezeichnung des heutigen Menschen, auf Deutsch = vernunftbegabter Vernunftsmensch.
InstinktWirkungsgefüge oder Funktionssystem des Verhaltens. Die „klassische" Verhaltensforschung definierte ihn als einen hierarchisch organisierten, nervösen Mechanismus, der auf bestimmte auslösende und richtende Impulse - innere wie äußere - anspricht und sie mit lebens- und arterhaltenden Bewegungen beantwortet. Zu den inneren Impulsen gehören, besonders bei periodisch wirksamen Instinkten, die Hormone. Äußere Impulse sind spezifische Reizsituationen (Schlüsselreize); sie wirken auf einen angeborenen Auslösemechanismus, der die situationsgerechten Instinkthandlungen freigibt.
KaprunDorf und Schloss im gleichnamigen Tal, im österreichischen Pinzgau, Ferien- und Sportregion. Das Tauernkraftwerk Glockner-Kaprun mit der Limbergsperre, Moosersperre und Drossensperre ist eine der größten österreichischen Stauanlagen.
NeuguineaGrößte Insel Melanesiens (ca. 770.000 Quadratkilometer), auf dem australischen Festlandsockel, nördlich von Australien.
OmbudsmannBeauftragter für die Untersuchung von Beschwerden einzelner Bürger gegen Missbräuche der öffentlichen Verwaltung, an den sich jedermann direkt wenden kann.
PrimatenOrdnung der Säugetiere, zu der auch der Mensch gehört. Kennzeichen sind u.a. die fünf Finger bzw. Zehen an den Extremitäten mit opponierbarem Daumen und teilweise Großzehen sowie das meist gut entwickelte Gehirn.
YanomaniIndianervolk (jano- = "grimmiges Volk") am Oberlauf des Orinoco im Grenzgebiet von Brasilien zu Venezuela. Sie sind Ackerbauern, Jäger und Sammler, leben in Gruppen mit bis zu 250 Mitgliedern und gelten als sehr kriegerisch.
WochenbettdepressionGefühlsschwankungen und traurige Verstimmung während des Wochenbetts, d.h. bis ca. acht Wochen nach der Entbindung.

Personen

NameWerdegang
Ditfurth, Hoimar von (1921-1989) Deutscher Mediziner und Wissenschaftsjournalist. Er lehrte Psychiatrie und Neurologie an der Universität Heidelberg und ist bekannt durch Fernsehserien („Querschnitte" des ZDF) und populärwissenschaftliche Bücher.
Lorenz, Konrad (1903-1989)Österreichischer Verhaltensforscher, Professor in Münster und München, Leiter des Max-Planck-Instituts für Verhaltensphysiologie in Seewiesen. Für seine grundlegenden Arbeiten in der Verhaltensforschung erhielt er zusammen mit N. Tinbergen und K. von Frisch 1973 den Nobelpreis für Physiologie/Medizin. Zu seinen Hauptwerken zählen: „Das so genannte Böse. Zur Naturgeschichte der Aggression" (1963), „Über tierisches und menschliches Verhalten" (1965), „Die acht Todsünden der zivilisierten Menschheit" (1973).
Schiefenhövel, Wulf (*1943)Deutscher Ethologe. Er begann 1963 sein Medizinstudium in München, führte 1965/66 erste Feldstudien in Neu-Guinea auf dem Gebiet traditionellen medizinischen Glaubens und Praxis durch. Er führt kontinuierlich Feldarbeit in Ethnomedizin, in Anthropologie und in menschlicher Ethnologie, hauptsächlich in Melanesi und Indonesien, durch.
Tinbergen, Nikolaas (1907-1988)Niederländischer Zoologe. Er arbeitete v.a. über experimentelle Zoologie und Verhalten der Tiere. 1973 erhielt er den Nobelpreis für Physiologie/Medizin.
Voland, Eckart (*1949)Deutscher Biologe und Philosoph, Professor für Philosophie der Biowissenschaften am Zentrum für Philosophie und Grundlagen der Wissenschaft der Justus-Liebig-Universität Gießen. Er betreibt Forschungsarbeiten vorrangig auf den Gebieten der Evolutionären Anthropologie (Soziobiologie, Verhaltensökologie), Biophilosophie (Evolutionäre Ethik, Evolutionäre Ästhetik, Evolutionäre Religionswissenschaft) und historischen Demografie.

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