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Charles Darwin Glossar

Stand: 27.01.2009 | Archiv

BegriffErklärung
Angina pectorisMedizinischer Ausdruck für "Herzenge". Bezeichnung für eine Krankheit, bei der es aufgrund von Verengungen der Herzkranzgefäße zu Durchblutungsstörungen des Herzmuskels kommt, der dann nicht mehr mit Sauerstoff versorgt werden kann. Die Krankheit wird durch Stress oder starke körperliche Belastung ausgelöst und macht sich durch Schmerzen hinter dem Brustbein bemerkbar.
Arche Noahvon lat. "arca" = Kasten. Das nach der Bibel (1. Moses 6-8) von Noah erbaute Schiff, auf welchem er sich selbst, seine Familie und von jeder Tierart je ein Paar (Männchen und Weibchen) vor der 40tägigen Sintflut rettete.
Beagle Englischer, ca. 40 cm großer Spürhund, der eigentlich in England zur Kaninchenjagd gezüchtet wurde. Hier: Name des Kriegs- und Forschungsschiffes, mit dem der 22-jährige Darwin 1931 von Plymouth (England) fünf Jahre lang auf Forschungsreise war.
CambridgeRenommierte englische Universitätsstadt und Distrikt im County Cambridgeshire. Das Stadtbild besonders prägend sind die ca. 30 Colleges, die neben Bibliothek, Museen, Sternwarte, Druckerei, Verlag und Botanischer Garten zu einer architektonischen Einheit zusammengefasst wurden und ein eigenes Gemeinwesen bilden.
FeuerländerBewohner der argentinisch-chilenischen Inselgruppe Feuerland (span. "Tierra del Fuego"), die durch die Magellanstraße vom Süden Südamerika abgetrennt ist. Sie besteht aus einer größeren Hauptinsel, Feuerland, und zahlreichen kleineren Inseln, welche teils zu Argentinien, teils zu Chile gehören. Insgesamt erstrecken sie sich auf eine Fläche von ca. 73.746 qm, auf der nur ca. 100.000 Einwohner leben. Im Süden ist die Landschaft von z. T. vergletscherten Gebirgsketten geprägt, während die Inseln im Nordosten als Fortsetzung der patagonischen Steppen anzusehen sind.
GalapagosinselnSpan. "galapagos" = Schildkröte. Ca. 1.000 km vor Equador im Pazifischen Ozean befindliche Inselgruppe aus 13 großen und 17 kleineren Inseln (insgesamt ca. 7.812 qm). Berühmtheit erlangten sie durch ihre besondere Fauna wie Elefantenschildkröten, Landleguane, Galapagospinguine und Pelzrobben, aufgrund derer Darwin seine Theorien von der Entstehung der Arten entwickelte.
GauchoAus Argentinien und Uruguay stammende Bezeichnung für einen Indianermischling der extrem dünn besiedelten Region Pampa. In Brasilien dagegen Bewohner des Staates Rio Grande do Sul.
GeologieWissenschaft, die den Aufbau und die Zusammensetzung der Erdkruste untersucht sowie die Kräfte, die sich auf die Entwicklung des Planeten Erde auswirken. Man unterscheidet dabei in allg. Geologie, Tektonik, historische Geologie und Paläogeographie.
Polemik1.) Wissenschaftlicher oder literarischer Streit oder Auseinandersetzung
2.) Nicht gerechtfertigte, scharfe und unsachliche Kritik
Shrewsbury Hauptstadt der englischen Grafschaft Shropshire in Mittelengland. In der heutigen 60.000 Einwohner zählenden Stadt findet man zahlreiche wichtige Kirchen sowie das Geburtshaus von Charles Robert Darwin. Die wichtigsten Industrien sind die Holz-, Maschinen-, Textil- und Metallindustrie.
TheologieWissenschaftliche Disziplin, die sich mit einer für wahr gehaltenen Religion und ihrer historischen Offenbarung und Entwicklung beschäftigt.
Westminster AbbeyBedeutende Abtei in London, die lange Zeit als Krönungskirche englischer Könige fungierte und als Grabstätte berühmter Persönlichkeiten diente. Die ehemalige Klosterkirche aus dem 7. Jh. wurde nach ihrer Zerstörung im 13./14. Jh. im gotischen Stil wieder aufgebaut und im 18. Jh. vollendet. Im Inneren befinden sich nicht nur die Grabmäler zahlreicher Könige und Adliger, sondern auch die sterblichen Überreste von Künstlern und Wissenschafter aus England.
YankeeIn den USA Spitzname für die Bewohner der Neuenglandstaaten, seit dem Sezessionskrieg der ganzen Nordstaaten. Im nicht-amerikanischen Ausland dagegen undifferenzierte Bezeichnung der US-Bevölkerung.

Personen

Darwin, Charles Robert (1809-1892)

Naturforscher aus Shrewsbury (England), Begründer der Selektionstheorie (Darwinismus), die die Entstehung der Arten (Evolution) mit der Auslese der für die jeweiligen Lebensbedingungen geeignetsten Form der Lebewesen (engl. "survival of the fittest") begründet. Vorausgesetzt wird dabei die erbliche Variabilität der Lebewesen und die Überproduktion an Nachkommen, die dann wiederum in den Kampf um ihr Dasein (engl. "struggle for life") treten und von Generation zu Generation wiederum Mutationen weitergeben, durch die sie sich immer an die spezielle Lebensweise anpassen können. Darwins Ausweitung seiner Theorien auf die Abstammung des Menschen wirkte revolutionär auf die damalige Biologie, auch wenn sie lange Zeit unter heftiger Kritik stand. Schriftliche Fundamente sind Darwins zweibändiges Hauptwerk aus dem Jahr 1859: "On the Origin of Species by Means of Natural Selection" ("Über die Entstehung der Arten durch natürliche Zuchtwahl") sowie das zweibändige Werk (1871) "The descent of man and selection in relation to sex" ("Die Abstammung des Menschen und die geschlechtliche Zuchtwahl").

NameWerdegang
Huxley, Thomas Henry (1825-1895)Englischer Zoologe und Mediziner aus Ealing. Setzte sich als Professor in London und auf seinen Reisen nach Australien für die Entwicklungstheorie und Abstammungslehre von Charles Darwin ein, was er auch in seinen philosophischen und anatomischen Abhandlungen zum Ausdruck brachte (z. B. "Men's place in nature", 1863).
Lyell, Charles Sir (1797-1875)Bedeutender englischer Geologe, der mit seinen geologischen Befunden, die er in seinem dreibändigen Werk "Principles of geology" (1830-33) festhielt, die seinerzeit verbreitete sog. Katastrophentheroie (Kataklysmentheorie) als unzutreffend darstellte und den sog. Aktualismus begründete. Dessen Grundthese ist es, dass sich die erdgeschichtlichen Vorgänge der Gegenwart auch auf die Vergangenheit übertragen lassen.
Lamarck, Jean Baptiste Antoine Pierre de Monet (1744-1829)Französischer Naturforscher, der sich anfänglich der Botanik und Chemie, später aber der Zoologie widmete und als Professor für Zoologie in Paris arbeitete. Aus seinen Theorien über die wirbellosen Tiere und von der Veränderlichkeit der Arten folgerte er den sog. Lamarckismus. Diese Abstammungslehre besagt, dass die Veränderungen von Gestalt und Form der Organe eines Lebewesens als Anpassung an die bestimmten Umwelteinflüsse anzusehen sind, denen das Lebewesen ausgesetzt ist und das Vorhandensein oder Nichtvorhandensein von Organen vom Gebrauch bzw. Nutzen für das Individuum abhängig ist.
Malthus, Thomas Robert (1766-1834)Englischer Geistlicher, der vor allem auf dem Gebiet der Nationalökonomie mit seinen pessimistischen Bevölkerungsgesetzen Aufsehen erregte. Nach Malthus verdoppelt sich die Anzahl der Menschen von Generation zu Generation (geometrischer Progression), während die Nahrungsmittel nur arithmetisch zunehmen (2,3,4...) (Malthussches Gesetz), der Mensch also an Hunger zugrunde gehen wird. Ferner wird der nicht enthaltsam lebende Mensch bald von Seuchen und Elend heimgesucht werden. Ab Mitte des 19. Jh. setzten sich Malthus' spätere Anhänger für den Einsatz empfängnisverhütender Mittel und für die Abtreibung ein (Neomalthusianismus). Seine Ideen brachte Malthus in seinem Werk "An essay on the principle of population" (1798) zu Papier.
Wallace, Alfred Russel (1823-1913)Britischer Zoologe, der im Rahmen seiner umfangreichen tiergeographischen Studien die Tiere in Australien und Asien zwei verschiedenen Evolutionsgruppen, der austral-asiatischen und asiatischen Tiergruppe, zuordnete, dessen Lebensräume durch eine hypothetische Linie (Wallace Linie) auf der Landkarte voneinander abgrenzbar sind.

Mendel, Gregor Johann (1822-1884)

Österreichischer Biologe und Entdecker der Vererbungslehre. 1865 stieß er im Rahmen seiner Kreuzungsversuche mit Erbsen und Bohnen auf die Gesetze der Vererbung einzelner Merkmale (Mendelsche Gesetze), deren Bedeutung aber erst um 1900 zur Geltung kam.

Newton, Isaac Sir (1643-1727)

Bedeutender englischer Mathematiker und Physiker, dessen Erfindungen wie die Infinitesimalrechnung (Differentialrechnung und Integralrechnung) und die Reihenlehre sowie seine Entdeckungen der Natur des Lichts (Zerlegung des Lichts in Spektralfarben) und der Gravitationstheorie (Schwerkraft und Bewegungsgesetze) zu Meilensteinen in der Mathematik und Physik wurden. Seine Erkenntnisse fasste er 1687 in dem Werk "Philosophiae naturalis principia mathematica" zusammen.


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