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Technikbegeisterung

Vergangene Zukunft Technikbegeisterung

Stand: 19.12.2016

Erstes Mobiltelefon VM1 von 1985 der Firma Vodafone in England im Vergleich zu einem Smartphone von 2014 | Bild: picture-alliance/dpa

Industrialisierung macht's möglich

Richtig Schwung in Sachen Zukunftsgestaltung kommt aber erst im späten 18. und vor allem im 19. Jahrhundert auf. Die Naturwissenschaften und ihre industrielle Umsetzung setzen die Welt in Bewegung und zeigen auch dem letzten Zweifler: Alles wird möglich - vielleicht schneller, als Ihr denkt. Die Zukunft ist offen! Auch im Alltag und im Miteinander erlebt man umwälzende Neuerungen. Hatten frühere gesellschaftliche Revolutionen zunächst kaum mehr als Unruhe oder Konfessionswechsel ins Leben der meisten Menschen gebracht, konnten sich nun Tagesablauf und Arbeitssituation dramatisch ändern. Kaum ein Lebensbereich blieb unangetastet: Der Komfort zuhause wuchs, die Arbeit wurde leichter, der Weg zur Arbeit schneller, das Brot billiger (und schlechter). Der Gedanke lag nah: Was ist nicht noch alles möglich? Wie werden wir gar in fünfzig Jahren leben? Den Politikern reichten Hellseher und Phantasten nun nicht mehr aus. Ist man schon selbst kein begnadeter Erfinder, so will man doch wenigstens wissen, wohin uns die Technik der nächsten Jahre und Jahrzehnte bringen wird. Wo liegen große Chancen? Was sind die Risiken?

Im Jahr 2010: 100 Jahre Handy?

Um 1900 führt kein Weg mehr daran vorbei: Die Zukunftsforschung muss man Wissenschaftlern in die Hände geben. Was die Journalisten oder Romanautoren vom Schlage eines Jules Verne schreiben, kann ja kaum als Entscheidungsgrundlage dienen: Städte unter Wasser? Ein Telefon in der Westentasche? Von dessen künftiger Netzabdeckung schwärmte Robert Sloss 1910: "einerlei, wo er auch ist, ob auf der See, ob in den Bergen, ob in seinem Zimmer, oder auf dem dahinlaufenden Eisenbahnzuge, dem dahinfahrenden Schiffe, dem durch die Luft gleitenden Aeroplan, oder dem in der Tiefe der See dahinfahrenden Unterseeboot." Mit diesem Westentaschentelefon werde sich sogar die Liebe ändern; das Gegenüber ist ja immer greifbar. Sogar die bekannten Ausreden für Privatstunden fand Sloss schon damals: "Kein Empfang" oder "Batterie leer".

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