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Eine düstere Zukunft

Vergangene Zukunft Eine düstere Zukunft

Stand: 19.12.2016

Französische Infanterie im Schützengraben (1914) | Bild: picture-alliance/dpa

Zukunftsängste auf dem Vormarsch

Als größte Innovationsmotoren des zwanzigsten Jahrhunderts erwiesen sich die beiden Weltkriege - nicht nur für Fortschritte in Technik und Medizin. Eine grundsätzliche Frage der Zukunftsforschung schlugen sie uns ins Gesicht: Was handeln wir uns ein, wenn wir eine Erfindung weiterentwickeln? Im Ersten Weltkrieg hatte die Kriegsführung nicht mit den neuen Waffen mitgehalten. Maschinengewehr und Giftgas kosteten unzählige Soldaten das Leben, die eigentlich auf den Kampf Mann gegen Mann trainiert waren. Im Zweiten Weltkrieg wurde durch den Einsatz des Atombombe klar: Die Nuklearenergie, mit der man große Hoffnungen verband, birgt auch schreckliche Gefahren. Und was den kulturellen Fortschritt des Menschen im Allgemeinen angeht, wurden viele Hoffnungen in den Schützengräben, KZs und Gulags begraben. In Deutschland ahnte man die Ernüchterung durch die Wunden des Dritten Reichs vielleicht schon etwas früher. Die Umweltkrisen der Siebziger und Achtziger (saurer Regen, Ölkrise, Tschernobyl, Ozonloch) gaben dann den Rest.

Ernüchterung und Planspiele

Der vorhergesagte dritte große Krieg des zwanzigsten Jahrhunderts, der "Kalte Krieg" geriet zum Brutkasten der Zukunftsforschung. Drängender als Visionen für eine zukünftige bessere Welt wurden nun Prognosen, wie Gefahren für die momentane Welt abgewendet werden können. Lieber keine Veränderungen als Verschlimmerungen! Immer deutlicher zu Tage tretende Natur- und Sozialkatastrophen, die man sich bereits eingehandelt hatte, ließen den Glauben an die Zukunftsforschung schwinden: Kann man überhaupt belastbare Vorhersagen treffen? Warum haben wir das so nicht kommen sehen? Oder haben wir es nur nicht hören wollen?

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