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Sklaverei im antiken Griechenland

Geschichte der Sklaverei Sklaverei im antiken Griechenland

Stand: 03.04.2017

Athener Familie mit einem schwarzen Sklaven, der der Herrin bei ihrer Toilette behilflich ist | Bild: picture-alliance/dpa

Die Sklaverei bildete ein wesentliches Element der Wirtschaft und der Gesellschaft im antiken Griechenland. Für die Griechen war die Haltung von Sklaven eine selbstverständliche, natürliche und unabdingbare Einrichtung.

Beseelte Werkzeuge

Sklaven wurden für jede Form von Arbeit eingesetzt, vor allem aber in der Landwirtschaft, der Grundlage der griechischen Wirtschaft. Daneben finden wir Sklaven auch im Handel und im Gewerbe, im Handwerk und im Bergbau. Der Philosoph Aristoteles, der selbst Sklaven besaß, rechtfertigt den Einsatz von Sklaven damit, dass es Menschen gäbe, die von Natur aus zur Sklaverei bestimmt seien. Aristoteles bezeichnet den Sklaven als "beseeltes Besitzstück" und "Werkzeug vor allen anderen Werkzeugen". In Athen besaßen  in der klassischen Zeit die meisten Bürger mindestens einen Sklaven. Sich keinen Sklaven leisten zu können, galt als Zeichen der Armut.

Heloten

Woher bekamen die Griechen die Sklaven, die für sie arbeiteten? Meist waren es in Kriegszügen erbeutete Menschen, die versklavt wurden. Es gab allerdings auch einen lebhaften Sklavenhandel mit den barbarischen Nachbarvölkern. Die Spartiaten, also die Bewohner Spartas, versklavten beispielsweise ganze Völker in ihrer Nachbarschaft, die sie im Krieg besiegt hatten. So machten sie aus den besiegten Bewohnern von Messenien und Lakonien "Staats-Sklaven". Diese wurden als Heloten bezeichnet, was übersetzt "die Eroberten" bedeutet. Die Heloten bildeten zahlenmäßig die größte Gruppe in Sparta und bewirtschafteten das Land der Spartiaten. Im Gegensatz zu Sklaven in Athen waren die Heloten allerdings kein frei verfügbares Eigentum eines Einzelnen.

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