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Das Thema Der Erfinder des modernen Krieges

Stand: 10.12.2012 | Archiv

Nachstellung der Schlacht zwischen Frankreich und Rußland 1812 | Bild: picture-alliance/dpa

Neue Erfolge heißt für Napoleon an diesem Punkt: neue militärische Erfolge. Und wieder folgt die gewohnte Serie an Siegen, selbst gegen zahlenmäßig deutlich überlegene Gegner. Als Napoleon mit seinen strategisch besonders geschickt und schnell agierenden Truppen 1805 ruhmreich aus der "Dreikaiserschlacht" von Austerlitz in Böhmen hervorgeht, können die beiden anderen Kaiser der stolzen gegnerischen Truppen Österreichs und Russlands ihre Verblüffung nicht mehr verbergen.

Napoleon hat die Kriegsführung revolutioniert. Sein Truppen sind exzellent organisiert, dabei flexibel und hochmotiviert, da nicht wie in den anderen Staaten zum Einsatz gezwungen. Und sie erobern die gegnerischen Länder mit solchem Tempo und Nachdruck, dass diese den Halt verlieren. Dies mag Napoleon zum Glauben verleitet haben, auch das riesige russische Reich erobern zu können, obwohl er sich zuvor eingehend mit den Problemen früherer Schlachtenlenker bei diesem Vorhaben auseinander gesetzt hat. Es sollte sein größter und tragischster Irrtum werden.

Katastrophe im Osten

Als Russland 1812 aus der mit Frankreich vereinbarten Wirtschaftsblockade gegen England, der "Kontinentalsperre", auszuscheren droht, zieht Napoleon aus seinen verbündeten Staaten 675.000 Soldaten zusammen. Zwar gelingt es ihm, mit bereits (vor allem  durch Desertion) stark dezimierten Truppen das verlassene Moskau einzunehmen und zu plündern, doch ist seine "Grande Armée" nicht auf den russischen Winter und die Taktik der "verbrannten Erde" vorbereitet. Die wenigen Überlebenden schildern Entsetzliches vom Rückzug. Hunger und Kälte führen zu Wahnsinn und Kannibalismus; nur 18.000 Soldaten erreichen die Heimat. Der Anfang vom Ende.


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