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Das Ende des Limes

Der Limes Das Ende des Limes

Stand: 20.03.2017

Römische Grenzlinie am rechten Donauufer.  Wachposten und Wachturm mit Fackeltelegraph - Ausschnitt aus dem Reliefband mit Szenen der Feldzüge Trajans gegen die Daker | Bild: picture-alliance/dpa

Im frühen 3. Jahrhundert wird das Imperium von einer Wirtschaftskrise erschüttert. Die kaiserliche Gewalt verfällt, einzelne Heere in den Provinzen erheben und stürzen Herrscher nach Belieben.

An den Grenzen wächst währenddessen die Bedrohung. Vor allem die Wander- und Raublust der Germanen, die sich zu größeren Verbänden zusammenschließen, nimmt spürbar zu. Überbevölkerung zwingt viele Menschen, ihre Siedlungsgebiete mit Vieh und Hausrat zu verlassen. Zudem drängen von Osten andere Völker nach.

Die Alemannen kommen

Der Großstamm der Alemannen, der am Rhein zunehmend aggressiver wird, lehrt die Römer erstmals im Jahr 233 das Fürchten. Kämpfer überschreiten die Grenze und attackieren Kastelle und Siedlungen wie Mainz und Baden-Baden. Beim Angriff 259/260 brechen alle Dämme, der Limes ist für die Alemannen kein Hindernis mehr.

Spuren von Brand in Militärstationen und Gutshöfen, die bei Ausgrabungen entdeckt werden, sowie Funde eingeschlagener Schädel von Männern, Frauen und Kindern zeugen noch heute davon, dass mit den Alemannen Zerstörung und Tod über das Land zwischen Rhein, Main und Neckar kommen.

Niedergang der römischen Zivilisation

Als die römische Führung erkennt, dass sich der Limes nicht mehr verteidigen lässt, wird er mitsamt den rechtsrheinischen Territorien aufgegeben. Das Römische Reich definiert neue Grenzen und verschanzt sich wieder hinter Rhein und Donau.

Die Alemannen besiedeln das Dekumatenland. Mit den Errungenschaften der Zivilisation wissen die Eroberer nicht viel anzufangen. Städte, Straßen, Bäder und Wasserleitungen verrotten.

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Der Römische Wachtturm auf dem Pulverberg bei Bendorf ist eine Rekonstruktion einer militärischen Anlage am Limes | Bild: picture-alliance/dpa zum Thema Der Limes Die Außenhaut des Römischen Reichs

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