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We shall overcome! Glossar

Stand: 30.06.2014 | Archiv

PersonenWerdegang
Johnson, Lyndon B.
(1908-1973)
Lyndon B. Johnson war ein amerikanischer Politiker, der der Demokratischen Partei angehörte. Sechs Jahre vertrat er den Bundesstaat Texas im Repräsentantenhaus und zwölf Jahre im Senat, bevor er 1961 Vizepräsident unter John F. Kennedy wurde. Nach dessen Ermordung wurde er noch am selben Tag an Bord der Air Force One als neuer Präsident vereidigt. 1964 gewann Johnson klar die Wahl zum Präsidenten, verzichtete aber vier Jahre später auf eine weitere Kandidatur. Die Leistung von Johnson in seiner Regierungszeit wird heutzutage oft unterschätzt. Er gilt als der sozialdemokratischste unter den amerikanischen Präsidenten, sein Hauptaugenmerk galt dem Kampf gegen die Armut ("war on poverty"). Er war auch der erste Präsident der USA, der einen Farbigen in sein Kabinett berief.
King, Martin Luther jr.
(1929-1968)
Martin Luther King war ein Baptistenprediger, der sich schon früh im Kampf der Afroamerikaner um ihre Rechte als US-Bürger einsetzte. Erste Erfolge konnte er in Montgomery (Alabama) feiern, als die Rassentrennung in Bussen aufgehoben wurde. Ganz im Geiste seines Vorbilds Mahatma Gandhi verzichtete King in seiner Vorgehensweise auf Gewalt und setzte auf passiven Widerstand und zivilen Ungehorsam. Von Mitte der 1950er bis Mitte der 1960er Jahre war er der bekannteste Vertreter der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung. Weltberühmt wurde seine Rede "I have a dream", die er 1963 beim Marsch auf Washington hielt. Nach der Verabschiedung des Civil Rights Acts wurde er als erster Farbiger mit dem Friedensnobelpreis geehrt. Martin Luther King fiel im Alter von nur 39 Jahren einem Attentat in Memphis, Tennessee, zum Opfer.
Parks, Rosa
(1913-2005)
Rosa Parks arbeitete als Schneiderin in Montgomery, Alabama, und war Sekretärin bei der NAACP. Am 1. Dezember 1955 weigerte sie sich, ihren Sitzplatz in einem Bus für einen Weißen frei zu machen. Sie wurde daraufhin wegen Störung der öffentlichen Ruhe verhaftet und zu einer Geldstrafe verurteilt.  Als Antwort auf die Verurteilung organisierte der damals noch weitgehend unbekannte Baptistenprediger Martin Luther King den sogenannten Montgomery Bus Boykott, der die Behörden dazu zwang, die Rassentrennung in Bussen und Zügen aufzuheben. Diese Ereignisse gelten als Beginn der schwarzen Bürgerrechtsbewegung, zu deren Ikonen Rosa Parks zählt. Der Bus ist heute im Henry Ford Museum in der Nähe von Detroit ausgestellt.
BegriffErklärung
"I have a dream"(Ich habe einen Traum) ist der Titel einer Rede von Martin Luther King, die dieser während des Marschs auf Washington am 28. August 1963 vor dem Lincoln Memorial hielt. In Absprache mit seinem engsten Berater wollte King die Worte "I have a dream" eigentlich nicht verwenden, da er dies schon in vielen anderen Reden getan hatte. Erst während der Rede forderte ihn die in der Nähe stehende Sängerin Mahalia Jackson auf, den Menschen von seinem Traum zu erzählen. King löste sich daraufhin von seinem Manuskript und improvisierte den Teil mit der Formel "I have a dream" und den Schluss der Rede. Erst jetzt sprang der Funke auf die Zuhörer über. Da die Veranstaltung weltweit im Fernsehen übertragen wurde, erlangte die Rede Kings eine ungemeine Popularität und Symbolkraft und zählt heute zu den Meisterwerken der Rhetorik.
Little Rock NineAls Little Rock Nine bezeichnet man neun Schüler afroamerikanischer Abstammung, die drei Jahre nach der Aufhebung der Rassentrennung an Schulen, die Central High School in Little Rock, Arkansas, besuchten. Der Gouverneur des Bundesstaates Arkansas und aufgebrachte Weiße versuchten, den etwa 16jährigen Schülern, sechs Mädchen und drei Jungen, den Zutritt zu der Schule zu verwehren. Erst als Präsident Eisenhower Soldaten nach Little Rock schickte, konnte die Teilnahme der Schüler am Unterricht gesichert werden. Einer der Little Rock Nine, Terrence Roberts, nahm als Ehrengast an der Vereidigung von Barack Obama, dem ersten farbigen amerikanischen Präsidenten, in Washington D.C. teil. Die Little Rock Nine werden heute durch ein Denkmal auf dem Boden des Arkansas State Capitol geehrt.
Marsch auf WashingtonDer Marsch auf Washington für Arbeit und Freiheit war eine Protestkundgebung, die am 28. August 1963 in der Hauptstadt der USA stattfand. Über 250.000 Menschen aus allen Teilen des Landes demonstrierten gegen die Rassendiskriminierung in der Vereinigten Staaten. Hier hielt Martin Luther King seine weltberühmte Rede "I have a dream". Neben den Rednern traten auch verschiedene Künstler auf, wie Mahalia Jackson, Bob Dylan und Joan Baez, die den Song "We shall overcome" zur Hymne der Bürgerrechtsbewegung machte. Durch die weltweite Übertragung im Fernsehen löste der Marsch auf Washington ein großes mediales Echo aus.
NAACPNAACP steht als Abkürzung für "National Association for the Advancement of Colored People" (Nationale Organisation für die Förderung farbiger Menschen). Sie wurde im Jahre 1909 ins Leben gerufen und ging hervor aus der Niagara-Bewegung, die vier Jahre zuvor gegründet worden war, mit dem Ziel, die rassistische Diskriminierung (Segregation) in den USA zu beenden. Die NAACP organisierte unter anderem auch den "Marsch auf Washington". Die Organisation besteht noch heute.

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