Bayern 2 - radioWissen


4

Download-Service Einsatz im Unterricht

Stand: 30.10.2013 | Archiv

Vorarbeit

  • Lernziele: Die Schülerinnen und Schüler werden mit dem Begriff Utopie vertraut gemacht. Sie erhalten Einblick in zentrale Positionen der Philosophiegeschichte und werden angeregt, über die Wirkung von Utopien nachzudenken.

Einsatz im Unterricht

  • Hinführung zum Thema: Die Lehrkraft berichtet, dass der älteste Entwurf eines Idealstaates vom Philosophen Platon stammt und um das Jahr 370 vor Christus verfasst wurde. Hier - und auch später bei Thomas Morus' Werk "Utopia" - wird die Zielsetzung vieler Utopien deutlich. Sie präsentieren eine neue, gerechtere und bessere Welt, zeigen Alternativen zum Leben oder zum bestehenden politischen System auf.

Nacharbeit

  • Nachbearbeitung: Danach befasst sich die Klasse mit dem Erfolg ausgewählter Utopien. Die Schüler tragen Beispiele für gescheiterte Utopien (Beispiel Marxismus / Sozialismus) zusammen und versuchen zu begründen, warum sie ins Desaster mündeten. Wie wurde versucht, Utopien zu verwirklichen und was geschah mit Menschen, die eine abweichende Meinung vertraten?

Dann werden positive Beispiele gesucht (etwa Utopie der Fahrt zum Mond) und begründet. Vieles, was im 19. Jahrhundert, also zu Zeiten eines Jules Verne, als Spinnerei galt, ist heute Wirklichkeit.
Es sollte deutlich werden, dass Utopien stets Bedeutung erlangen, wenn sie Sehnsüchte hervorrufen und nicht nur eine Handvoll Intellektueller, sondern die breite Masse "anstecken". Utopisten übernehmen dabei die Rolle des Antreibers.
Anschließend Diskussion:
- Ist die Utopie ein bloßes Hirngespinst oder doch eher ein Ideal, dem wir uns annähern sollen?
- Helfen uns Utopien, die Gesellschaft zu gestalten?
- Kann man sich Utopien zunutze machen und trotzdem die Realität im Auge behalten?

Lehrplanbezug

Lehrplan für die bayerische Mittelschule
Evangelische Religionslehre
9. Jahrgangsstufe
9.6 Frauen, die sich trauen - Glaube überwindet Grenzen
9.6.1 Leben in Grenzen
Katholische Religionslehre
9. Jahrgangsstufe
9.4 An Grenzen stoßen - die Hoffnung nicht aufgeben?
9.4.1 Scheinbar grenzenlose Möglichkeiten - ein Leben voller Grenzen 
Lehrplan für die bayerische Realschule
Ethik
9. Jahrgangsstufe
9.2 Sinn des Lebens
- Die Frage nach dem Sinn des Lebens
- Verschiedene Antworten auf die Frage nach dem Sinn des Lebens
Evangelische Religionslehre
9. Jahrgangsstufe
9.5 Ziele und Ideale im Gemeinschaftsleben
Die Jugendlichen beschäftigen sich mit Utopien und biblischen Grundwerten. (…) Zukunftsvisionen kennen lernen bzw. selbst entwickeln.
Katholische Religionslehre
9. Jahrgangsstufe
9.1 Sehnsucht nach Sinn und Halt
Menschen streben nach lebenswertem Leben. Die Schüler lernen unterschiedliche Ausdrucksformen kennen sowohl der Sehnsucht nach Lebensfülle als auch der Angst, sein Leben zu verfehlen. Dabei kommt eine Vielzahl von Sinnangeboten in ihr Blickfeld, die es zu hinterfragen gilt.
Lehrplan für das bayerische Gymnasium
Ethik
11. Jahrgangsstufe
11.2.3 Philosophie
In der Auseinandersetzung mit den Positionen von Philosophen aus verschiedenen geistesgeschichtlichen Epochen erkennen die Schüler, dass es sehr unterschiedliche philosophische Ansätze für die Behandlung der Frage nach der menschlichen Freiheit gibt, die entsprechend zu unterschiedlichen, teils gegensätzlichen Antworten führen.
Evangelische Religionslehre
12. Jahrgangsstufe
12.3 Was darf ich hoffen? - Die Frage nach der Zukunft
- säkulare und biblische Zukunftsentwürfe vergleichen und anhand biblischer Beispiele die Auswirkungen von Zukunftsbildern auf die Lebensführung begründen
Katholische Religionslehre
12.3 Dimensionen der Zukunft - Gestaltungsauftrag für die Gegenwart
- Die Geschichte der Zukunft hat schon begonnen: Lebensvisionen junger Erwachsener unter den Vorzeichen der Zukunft, z. B. Lebenswissenschaften und Medizin (Fortpflanzungsmedizin und Gentechnik), Informations- und Kommunikationstechnik (Bedeutung "virtueller" Welten), demographische Entwicklung (Überalterung der Gesellschaft)
- Zukunftsperspektiven und Hoffnung auf Vollendung
- Abgrenzung von wissenschaftlichen Versuchen, die Zukunft vorherzusagen (Prognosen, Futurologie), und utopischen Entwürfen: ihre Eigenart und die ambivalente Wirkung ihrer Aussagen auf menschliche Einstellungen, z. B. anhand eines globalen Zukunftsmodells oder eines Roman- bzw. Filmausschnitts
- christliche Zukunftshoffnung
- Mitgestaltung der Zukunft: Impulse aus christlicher Zukunftserwartung


4