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Vorstellungen vom "Danach" Glossar

Stand: 15.05.2013 | Archiv

BegriffErklärung
Arallu, Hel, Sheol, Hadesantike Vorstellungen von der Unterwelt, die auf die christliche Vorstellung der Hölle Einfluss nahmen.
archaischurzeitlich
abrahamitische Religionendie drei monotheistischen Weltreligionen, die ihren Ursprung in der Gestalt Abrahams sehen: Judentum, Christentum und Islam
Ars MoriendiLat. = Kunst des Sterbens. Schriftliche Anweisungen des mittelalterlichen Christentums, wie man sich nach dem persönlichen Tod beim Gericht im Jenseits verhalten soll.
BildungskanonUnter einem Kanon versteht man allgemein einen feststehenden Katalog von Regeln. Ein Bildungskanon umfasst also alle Inhalte, die zur Bildung eines Menschen beitragen.
DomäneHerrschaftsbereich
EndorphinKörpereigener Stoff, der vom Körper selbst produziert wird. Er wirkt schmerzhemmend, beruhigend und angstlösend und verschafft eine wohlig-glückliche Stimmung.
EssenzAus dem Lateinischen: esse = zu sein. Das Wesentliche, das Sein an sich
EuphorieGlücksgefühl
jüdisch-rabbinische BibelauslegungBibelauslegung durch jüdische Schriftgelehrte, sogenannte Rabbiner
HadesIn der griechischen Mythologie die Unterwelt. Ihr Eingang wurde von einem dreiköpfigen Hund, Zerberus, bewacht.
halluzinogeneine Sinnestäuschung oder einen Rauschzustand hervorrufend
KarmaIm Hinduismus und Buddhismus entscheidet das Karma darüber, ob und in welcher Form ein Mensch wiedergeboren wird. Das Karma ist die Summe aller guten und schlechten Taten während des Lebens.
KlerusPriesterschaft
Kriminologe, KriminologieWissenschaft von der Verbrechensbekämpfung, bzw. deren Vertreter
Mediumlat. "Mittel, Vermittler", hier: zwischen der wirklichen Welt und dem Jenseits, um z. B. mit den Geistern Kontakt aufnehmen zu können
Midrasch1. Auslegung des Alten Testaments nach den Regeln der jüdischen Schriftgelehrten. 2. Sammlung von Auslegungen der heiligen Schrift (Duden)
MysterienGeheimkulte in der römischen und griechischen Antike
NahtoderlebnisDas persönliche Erleben an der Grenze zwischen Leben und Tod z. B. nach Unfällen, im Koma o.Ä.
neurochemischchemischer Vorgang der Nervenzelle
NirvanaIn Hinduismus und Buddhismus wird der Kreislauf der ewigen Wiedergeburt, ausgelöst durch das Karma, als schreckliche Vorstellung empfunden. Die Menschen sehen ihre Erlösung darin, aus diesem Kreislauf auszubrechen und ins Nirvana, einen endgültigen Zustand der Ruhe, einzugehen.
OkkultismusLehre vom Verborgenen, Dunklen. Damit ist auch der Bereich der Geisterbeschwörung und angrenzender Erscheinungen gemeint.
Orphikim antiken Griechenland eine philosophisch-religiöse Bewegung, die der Seele eine vom Körper losgelöste Fortexistenz zuschrieb
ParawissenschaftenForschungsgebiete abseits der anerkannten Wissenschaften, z. B. Astrologie, Gedankenübertragung usw. Trotz verblüffender Erscheinungen werden Parawissenschaften von anerkannten Wissenschaftlern immer wieder ins Reich der Fantasie verwiesen.
Peloponnesgroße griechische Halbinsel
postmortalnach dem Tod stattfindend
ProphetWeissager, Seher. Im christlichen Sinne jemand, der den Willen Gottes aus dem Verborgenen sieht. Es muss nicht unbedingt eine Voraussage über zukünftige Ereignisse erfolgen.
PsychopharmakaMedizinischer Wirkstoff, der Nerven und Seele des Menschen beeinflusst. Häufig dienen Psychopharmaka in der Behandlung von seelischen Krankheiten wie Depressionen, sie können aber auch als Droge missbraucht werden.
Schamane, SchamanismusGlaube, dass die Verstorbenen in einer jenseitigen Welt weiterleben (z. B. die "ewigen Jagdgründe" der Indianer Nordamerikas). Der Schamane tritt als Zauberer oder Mittler mit den Verstorbenen in Kontakt.
Séancefrz. Sitzung, genauer: spiritistische Sitzung mit der Absicht, Geiser zu beschwören
Spiritismus, spiritistischlat. Spiritus "Geist": die Geister betreffend
Sufi, SufistenAngehöriger einer islamischen Lehre, der durch Askese den Tod vorwegnehmen will
toxisches PhänomenVergiftungserscheinung
TranceDämmerzustand, veränderter Bewusstseinszustand (durch Konzentration, Hypnose, Drogen o.Ä.)
TranszendenzDas, was die diesseitige Welt übersteigt, das Jenseits.
VisionärJemand, der Dinge sieht, die sonst niemand sehen kann. "Vision" kommt von dem lateinischen Wort für "sehen".
Yin und YangDie älteste Idee der chinesischen Philosophie, die in allen Bereichen der Kunst und Wissenschaft vorkommt. Yin (das Urweibliche) und Yang (das Urmännliche) bilden in ihrer Gegensätzlichkeit zusammen eine Ganzheit.
Zerberusder dreiköpfige Hund, der den Eingang zur griechisch-mythologischen Unterwelt, dem Hades, bewacht

Personen

NameWerdegang
Alighieri, Dante (1265-1321)Wichtigster italienischer Dichter und Philosoph. In seinem bekanntesten Werk "Die Göttliche Komödie" (La Divina Commedia) schildert er einen Besuch im Jenseits.
Gilgamesch (ca. 2650 v. Chr.)Mesopotamischer König der Stadt Uruk. Unter ihm entstand das sog. Gilgamesch-Epos, das als ältestes erhaltenes Literaturwerk der Menschheit gilt.
Gregor von Tours (538–594)Bischof und Kirchengeschichtsschreiber, der in seiner "Geschichte der Franken" den Übergang von der Spätantike zum Frühmittelalter beschrieb.
Homer (8. Jh. v. Chr.)Der älteste, namentlich bekannte, griechische Dichter. Er lebte in Kleinasien und soll angeblich blind gewesen sein. Schöpfer der ältesten Werke der abendländischen Literatur: der Ilias, der Odyssee und der Homerischen Hymnen.
Kübler-Ross, Elisabeth (1926–2004)Schweizerisch-US-amerikanische Psychiaterin, die als Begründerin der Sterbeforschung gilt
Mani (216–277)Gründer der historischen Religion des Manichäismus.
Mohammed (ca. 570-632)Prophet und Begründet der Weltreligion des Islams. Auf seine Visionen geht der Koran, die heilige Schrift des Islams, zurück.
Moses (geb. ca. 1270 v. Chr.)Bedeutendste Gestalt in der jüdischen Überlieferung, Prophet und Befreier des Volkes Israel aus der Knechtschaft in Ägypten. Auf ihn gehen die fünf Bücher Moses zurück, die das sogenannte mosaische Gesetz, u.a. die Zehn Gebote, enthalten.
Paulus (gest. nach 60 n. Chr.)christlicher Apostel, der die Lehren Jesu in der griechischen Welt verbreitete und dadurch entscheidend zur Ausbreitung des Christentums beitrug
Platon (427–347 v. Chr.)Antiker griechischer Philosoph und Dichter, der in seiner Phaidon auch über das Jenseits sinniert. Er gilt als der bedeutendste Philosoph der Geschichte.
Salvius (gest. 584)Zuerst Rechtsanwalt, dann Mönch und 574 Bischof von Albi in Südfrankreich. Salvius war ein Freund Gregors von Tours.
Shakespeare, William (1564–1616)Englischer Dichter und Dramatiker und gilt als einer der größte Dramatiker der Weltliteratur.
Vergil (70–19 v. Chr.)Bedeutender römischer Dichter der "Augusteischen Zeit". In seiner "Aeneis", dem Nationalepos der Römer, finden sich Beschreibungen, die im Mittelalter als Höllenstrafen zitiert wurden.
Zarathustra (zwischen 900 und 600 v. Chr.)Alt-iranischer Religionsstifter, der den Zoroastrismus begründete. Diese monotheistische Glaubenslehre ist geprägt von den konträren Mächten "Gut" und "Böse", zwischen denen sich der Mensch entscheiden muss. Der Zoroastrismus war über Jahrhunderte hinweg persische Nationalreligion. Zarathustra diente Friedrich Nietzsche als Vorbild zu seiner philosophischen Dichtung "Also sprach Zarathustra".

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