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Von einem, dem auf Erden nicht zu helfen war Glossar - Kleist

Stand: 22.11.2011 | Archiv

Ereignisse Erklärung
Der RheinfeldzugDer Rheinfeldzug ist eine Teilepisode der Koalitionskriege, in denen die europäischen Monarchien von 1792 - 1807/1815 gegen das revolutionäre Frankreich kämpften. Sie begannen am 20. April 1792 mit der Kriegserklärung Frankreichs gegen Österreich und das verbündete Preußen. Im ersten Koalitionskrieg (1792-1797, für Preußen bereits 1795 durch den Frieden von Basel beendet) stellt die preußische Armee 20.000 Soldaten, die vorwiegend entlang der Rheingrenze kämpfen. Kleist nimmt von März 1793 bis März 1795 zunächst als Gefreiterkorporal, ab Januar 1794 als Portepée-Fähnrich im "Regiment Garde Nr. 15" am Rheinfeldzug teil.
Frieden von BaselAm 5.4. 1795 schlossen Preußen und die Französische Republik in Basel einen Sonderfrieden. Preußen trat aus der Koalition gegen Frankreich aus und verzichtete zugunsten Frankreichs auf seine linksrheinischen Besitzungen. Der Friede von Basel beendete den Rheinfeldzug.
Frieden von TilsitAm 9.7.1807 beendete der Friede von Tilsit den erneut aufgeflammten Krieg zwischen Preußen und Frankreich. Der Vertrag beschränkte Preußen die Gebiete östlich der Elbe.
Jena und AuerstedtAm 14.10.1806 wurde die preußisch-sächsische Armee in der Doppelschlacht von Jena und Auerstedt vernichtend geschlagen. Die preußischen Truppen unterlagen bei Auerstedt, die sächsischen Truppen wurden bei Jena aufgerieben.
AspernAm 21. und 22.5.1809 siegte die österreichische Armee über Napoleon und brachte ihm damit die erste wirkliche Niederlage bei.
Personen Erklärung
Ulrike von Kleist
(1774-1849)
War die Halbschwester Heinrichs aus der ersten Ehe seines Vaters. Sie war zeitlebens seine engste, zuverlässigste Bezugsperson und unterstützte den Bruder immer wieder finanziell. 1800 begleitete sie ihn auf eine Reise nach Paris, auf der Kleist seine "Kant-Krise" zu verarbeiten versuchte, 1802 holte sie den mittellosen, erkrankten Bruder aus der Schweiz nach Deutschland zurück. Von 1805 bis zum Frühjahr 1806 führten Heinrich und Ulrike in Königsberg einen gemeinsamen Haushalt. 1811 kam es vorübergehend zu einem Zerwürfnis, das Kleist aber anscheinend beilegen konnte. Der letzte Brief Kleists ist war sie gerichtet. Ulrike von Kleist starb 1849 unverheiratet in Frankfurt und wurde dort beerdigt.
Wilhelmine von Zenge
(1780-1852)
War die älteste Tochter des Generalmajors August Wilhelm Hartmann von Zenge, der in Frankfurt an der Oder ein Infanterieregiment kommandierte. Kleist lernte sie 1799 kennen, als er nach seinem Abschied aus dem Militärdienst in Frankfurt studierte. Wilhelmine stimmte zunächst nur zögerlich und unter der Bedingung, dass er ein Amt ergreife, dem heimlichen Verlöbnis mit Kleist zu. Da Kleist in den Jahren des Verlöbnisses fast pausenlos unterwegs war, beschränkte sich die Beziehung auf den Austausch von Briefen, von denen nur die aus Kleists Feder erhalten sind. Kleist löste die Verlobung am 20. Mai 1802, nachdem sich Wilhelmine geweigert hatte, ihm in die Schweiz zu folgen und dort Bäuerin zu werden. Am 8. Januar 1804 heiratete sie den Philosophie- und Theologieprofessor Wilhelm Traugott Krug, der Ehe entstammten sechs Kinder. Krug starb 1842, Wilhelmine 1852 in Leipzig.

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