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Banken und ihre Kunden Onlinebanking - aber sicher!

Der Anspruch an das Bezahlen im Internet ist in den vergangenen Jahren gestiegen. Schnell soll es gehen und bequem muss es sein. Gleichzeitig aber fordern Bankkunden auch – zu recht – dass ihre Daten und letztlich auch ihr Geld im Internet geschützt sind. Doch so einfach ist das für die Banken nicht. Sie entwickeln immer neue Techniken fürs Online-Bezahlen. Die absolut sicherste Methode kann es jedoch nicht geben. Alles, was digital läuft, kann irgendwie zurückverfolgt werden. Welche Gefahren es gibt und wie man sich vor ihnen schützen kann

Von: Hanna Maier

Stand: 20.09.2016

Onlinebanking | Bild: picture-alliance/dpa

Daten zum Onlinebanking

Mittlerweile besitzen etwa 60 Prozent der Deutschen ein Online-Konto. Internetbezahlverfahren wie Paydirekt, Kreditkarte oder Online-Banking sind zur drittwichtigsten Bezahlmethode nach Bargeld und EC-Karte geworden.

Artur Neuerburg ist der Chef des Kompetenzzentrums für Cybercrime. Er liebt die Vorzüge des Online-Bankings. Neuerburg würde aber niemals seine Souveränität im Netz abzugeben. Er ruft die Bürger auf, Sicherheitsvorkehrungen zu treffen. Ein Überblick über seine Tipps:

Wie Sie Ihre Bankgeschäfte im Netz schützen können

  • Halten Sie ihre Sicherheitsupdates aktuell
  • Nutzen Sie eine Anti-Virensoftware
  • Holen Sie sich Unterstützung von einem Fachmann, der sich um PC, Tablet und Smartphone kümmert
  • TAN-Listen, i-TAN-Listen oder Chip-TAN-Verfahren zur Verschlüsselung nutzen; aktuell gelten Chip-TAN-Verfahren als am sichersten
  • Achtung bei Phishing-Mails: Schauen Sie sich die Website genau an, darauf achten, dass die Adresszeile entsprechend sicherheitszertifiziert ist, und klicken Sie niemals einen Link an, der Sie auf eine Website verbindet, geben sie immer die Daten – die Adressdaten – per Hand in die Adresszeile Ihres Browsers ein

Wer sich nicht schützt, dem drohen Angriffe, bei denen über Viren und Trojaner persönliche Daten geklaut werden. Die bekannteste Methode ist das Phishing. Dabei fischen Kriminelle die Nutzerdaten von Onlinekunden ab. Sie verkaufen sie weiter oder nutzen sie, um hohe Summen von fremden Konten abzuheben. Pro Fall erbeuteten sie durchschnittlich 4.000 Euro. Dem Münchner Gregor Wilhelm wäre das fast passiert.

"Es war eine Mail von Amazon, die wirklich erstaunlich gut gemacht war. das Einzige, was mich stutzig gemacht hat, ist, dass der Link, auf den ich klicken sollte, so ein abgekürzter Link war. Also bit.ly – Und dann hab‘ ich die E-Mail-Adresse bei Google eingegeben und relativ zügig rausgefunden, dass es sich da um eine Phishing-Adresse handelt. Aber es war tatsächlich knapp."

Betrugsopfer Gregor Wilhelm

Dabei klang die Mail in Wilhelms privatem Postfach ganz  vertrauenswürdig:

"Guten Tag, unsere automatisierte Sicherheitsabteilung hat aufgrund mehrerer fehlgeschlagener Anmeldeversuche und ungewöhnliche Kontoaktivitäten eine automatische Deaktivierung beantragt. Da Amazon zu Gunsten Ihrer Sicherheit handelt, wurde Ihr Konto vorübergehend gesperrt. Um diese Deaktivierung aufzuheben, klicken Sie bitte auf den nachfolgenden Button und verifizieren Sie sich mit Ihren Daten"

Phishing-Mail

Hätte er das getan, wäre er auf eine ziemlich professionell gefälschte Website gekommen. Dort hätte man ihn gebeten, seine Kontodaten anzugeben – damit wäre er organisierten Verbrechern in die Falle getappt. Die Täter halten nicht nur eine Angel ins Datenmeer. Sie werfen ganze Netze aus. 4.500 Phishing-Fälle wurden im vergangenen Jahr registriert. Allein wegen der Masse ist Phishing auch so lukrativ, sagt der Chef des Kompetenzzentrums Cybercrime, Neuerburg.

Übrigens: Sollten Sie doch einmal gefischt werden, ist es zwar ärgerlich und man sollte dringend die Passwörter auswechseln und den PC besser schützen. Doch in den meisten Fällen kommt die Bank dafür auf.


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