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Omid Nouripour, Grüne EU muss im Syrienkonflikt wieder mit einer Stimme sprechen

Wenn die Europäer sich nicht zusammenfinden, wird es keine Möglichkeit geben, um Druck auf Russland auszuüben, sagt Omid Nouripour, der außenpolitische Sprecher der Grünen im Bundestag.

Stand: 24.10.2016

Omid Nouripour | Bild: picture-alliance/dpa

Die EU spricht zu Syrien nicht mit einer Stimme, klagt Omid Nouripour, der außenpolitische Sprecher der Grünen im Bundestag, im radioWelt-Interview auf Bayern 2.

Der Bundestagsabgeordnete kritisiert, dass Europa zur Zeit bei den Verhandlungen um Syrien nicht mit am Tisch sitzen. "Da waren die Türken dabei, da waren die Saudis dabei, das waren die Iraner dabei, aber die Europäer waren nicht mehr dabei, obwohl sie darum gebeten hatten", betont er.

"Druck auf Russland ausüben"

Jedes Land in Europa müsse sich Gedanken machen, welchen eigenen Beitrag es leisten könne, um Druck auf Russland auszuüben, so Omid Nouripour.

"Ich will Druckmittel. Das können Sanktionen sein, aber es kann auch sein, dass man sagt: 'Wir verzichten auf ein noch nicht abgeschlossenes, fertiges Geschäft'"

Omid Nouripour

Nouripour kritisierte in der radioWelt außerdem Waffenlieferungen an die Türkei oder Saudi-Arabien, die dann bei den Rebellen landen oder bei Assad.

"Es gibt Staaten in Europa, die den Konflikt damit anheizen: Kroatien, Slowenien, Tschechien, Rumänien, Bulgarien. Im übrigen sind es auch Staaten, die in Brüssel dann die lautesten sind, keine syrischen Flüchtlinge aufzunehmen. Das sollte die Regierung mal ansprechen."

Omid Nouripour


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