Bayern 2 - radioWelt


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Entwicklungsminister Gerd Müller Forderung nach mehr Hilfe der anderen europäischen Staaten

Die europäischen Staaten sollten ihre Mittel für die Flüchtlingshilfe im Nahen Osten aufstocken, sagt Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU). Nur so lasse sich die Situation stabilisieren, betont er in der radioWelt auf Bayern 2.

Stand: 07.09.2016

Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) | Bild: picture-alliance/dpa

In der Diskussion über die Fluchtursachen hat Bundesentwicklungsminister Gerd Müller mehr Unterstützung von den europäischen Partnerländer gefordert. "Deutschland, wir, haben die letzten eineinhalb Jahre unseren Ansatz verdoppelt", betont er in der radioWelt auf Bayern 2.

"Wenn alle europäischen Staaten im Verhältnis ihrer Größe diesen Beitrag erbringen würden, dann könnten wir die schreckliche humanitäre Situation, [...] stabilisieren und ich bin sicher, dann würde sich auch keiner mehr aufmachen Richtung Deutschland und Europa. Das ist das Drama."

Gerd Müller

Mit Blick auf den heute veröffentlichten Bericht des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen, nach dem weltweit rund 50 Millionen Kinder auf der Flucht sind - rund die Hälfte wegen gewaltsamer Konflikte, betonte Müller die Zusammenarbeit mit Unicef im Libanon.

"Der Libanon ist halb so groß wie Bayern und hat über eine Million Flüchtlinge aufgenommen, also so viel wie wir in ganz Deutschland und davon sind 50 Prozent Kinder. Man geht in Schulen, 50 Prozent Einheimische, 50 Prozent Flüchtlingskinder, da gibt es natürlich enorme Probleme. Hier investieren wir: Allein im Libanon bilden wir 8000 Lehrerinnen und Lehrer aus."

Gerd Müller

Darüber hinaus engagiere sich Deutschland seit letzter Woche verstärkt in der Türkei, sagte Gerd Müller in der radioWelt.

"Die Türkei hat drei Millionen Flüchtlinge aufgenommen, die Hälfte sind Kinder und Jugendliche, die müssen beschäftigt werden. Seit letzter Woche haben wir ein Programm mit den türkischen Behörden gestartet, jetzt zum Schuljahresbeginn werden wir mit Unicef 7000 syrische Lehrer, die geflüchtet sind, mitfinanzieren."

Gerd Müller


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