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Ende der Welt - Die tägliche Glosse Wuff - Hunde und Demokratie

Hunde sind, bis auf wenige Ausnahmen, im deutschen Bundestag verboten. Das soll anders werden, fordert der parlamentarische Arbeitskreis Hund, und in der Tat: Hunde auf den Gängen und in den Sälen, in den Büros und Besprechungszimmern würden vieles erleichtern. Man muss nur wissen, welcher Hund zu welcher Partei gehört… Eine Glosse von Uwe Pagels.

Von: Uwe Pagels

Stand: 02.06.2023

Der beste Freund des Menschen ist ja der Hund. Das behaupten jedenfalls führende Canologen, Hundewissenschaftler, und die müssen es ja wissen. Andere Tierfreunde mögen vielleicht Katzen oder Wellensittiche bevorzugen, aber Hundeliebhaber – und Liebhaberinnen sind deutlich in der Mehrheit, das merkt man schon an den Rückständen.

Im Bundestag wiederum ist man, als Abgeordneter, ja ganz gern von Freunden umgeben, im Idealfall sogar Parteifreunden. Ganz sicher bei den entsprechenden Debatten unter der großen Glaskuppel, aber auch in den höhlenartigen Gängen der verschiedenen Gebäude oder in der Einsamkeit der Abgeordnetenbüros. Da beschleicht einen, falls alleine, schon mal ein gewisses Gefühl der Verlorenheit – es tut Führung not.

Die fehlt bisweilen, und vielleicht aus dieser unangenehmen Situation heraus und dem Gefühl der Verlorenheit haben sich jetzt mehr als 40 Abgeordnete aller Parteien zum „Parlamentskreis Hund“ zusammengefunden. Ein Arbeitskreis, der darüber diskutieren möchte, ob es sinnvoll ist, den Hund – oder eben besten Freund - mit ins Parlament zu bringen. Das verbietet bislang die strenge Hausordnung, vermutlich, weil bei vielen Vierbeinern die Parteizugehörigkeit nicht klar erkennbar ist.

Sollte sich der parlamentarische Kreis aber durchsetzen, was für ein Gewedel, Geschnupper und Gekläffe auf den Gängen und in den Sälen. Jedenfalls würde die soziale Interaktion steigen, hat etwa der Abgeordnete Beeck von der FDP erkannt – möglich, dass die in seiner Partei fehlt. Nun hat Beeck einen Dackel – und die sind ja eher als Wadlbeisser und eigenwillige Charaktere denn als große Menschenfreunde bekannt. Robert Habeck zum Beispiel würde man eher was zum Kuscheln empfehlen, etwas, das gelegentlich gähnt und sich schüttelt, aber wenig Haare verliert und häufig schläft. Ein Labradoodlee zum Beispiel, diese Mischung aus Labrador und Pudel, kinderfreundlich, aber intelligent,  nur am Ausdruck hapert es manchmal – das mag an der Herkunft liegen, Labrador-Hunde kommen aus dem Norden.

Für die AfD kämen eigentlich nur Dobermänner in Frage, selbstverständlich mit Maulkorb, diese – Verzeihung – Rasse gilt als aggressiv und beißfreudig. Die Frage ist nur, ob die eher zierliche Alice Weidel in der Lage ist, die kräftigen Kläffer an der Leine zu halten.

Und für Olaf Scholz kommt eigentlich nur, ein Mops in Frage

Und für Olaf Scholz kommt eigentlich nur, ein Mops in Frage.  Der bellt wenig, hat kurze bis sehr kurze Haare und man weiß eigentlich nie so genau, was ein Mops eigentlich will. Schon der große Loriot wusste ja, „Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos“. Ein Vorbild für den Kanzler im Hinblick auf seine Umfragewerte.

Bleibt die Überlegung: Was machen wir mit den Damen und Herren der Opposition, mit CDU und CSU? Für Friedrich Merz könnte man sich einen Windhund vorstellen, die sollen keine Angst vorm Fliegen haben und ihre Beute vornehmlich auf Sicht jagen. Und für die CSU? Nicht nur wegen der Nähe Bayerns zu Österreich könnte man ihnen ein Rudel steirische Rauhhaarbracken empfehlen, das sind ebenfalls Jagdhunde und waren ursprünglich gezüchtet für die Jagd auf Wildschweine in den Bergen. Vor Wölfen und Bären haben sie aber bestimmt auch keine Angst. Würde sich der parlamentarische Arbeitskreis Hund an all diese Vorschläge halten, wäre vieles besser im Bundestag. Gemeinsames Gassi-Gehen, zu trinken ausschließlich Wasser und ab und zu ein paar Hundekuchen. Ansonsten höchstens noch gemeinsames Gebell……


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