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Ende der Welt - Die tägliche Glosse Augen auf bei der Berufswahl

Es gibt ziemlich viele Berufe, die man ergreifen kann. Man kann zum Beispiel Lehrerin werden. Allerdings wäre es dann hilfreich, wenn man Kinder mag - oder zumindest Klebeband bei sich hat. Das hat jüngst eine japanische Lehrerin genommen, um ein unruhiges Mädchen an seinem Stuhl festzukleben. Hatte die Lehrerin ein Glück, dass sie nicht in Bayern lebt. Da begeht man ja fast schon eine Straftat, wenn man nur ans Kleben denkt. Eine Glosse von Astrid Himberger.

Von: Astrid Himberger

Stand: 30.05.2023

Was machen sie eigentlich so beruflich? Sind sie vielleicht Architekt, oder eine Verwaltungsfachangestellte, ein Zahnpastavertreter oder eine Lehrerin? Ja, Lehrerin. Interessant. Aber hatten sie sich das eigentlich gut überlegt?

Wissen sie, ich hatte auch mal sehr ernsthaft in Erwägung gezogen Lehrerin zu werden. Aber je länger ich damals darüber nachdachte, umso klarer wurde mir, dass man als Lehrerin ja Kinder unterrichtet. Viele Kinder - oft 30 Stück auf einem Haufen. Und je länger ich darüber nachdachte, umso klarer wurde mir, dass ich das gar nicht möchte, mit so vielen Kindern so viele Stunden in einem kleinen Raum zu sein und keines von denen hat Bock ruhig auf seinem Stuhl zu sitzen. Deswegen habe ich mich für einen Job ohne Kinder entschieden.

Ganz anders eine Lehrerin in Japan. Die stand jüngst vor ihrer Klasse und Überraschung die Kinder bzw. ein Mädchen wollte partout nicht auf ihrem Stuhl sitzen bleiben. Und nachdem die Lehrerin die Schülerin mehrfach aufgefordert hatte, endlich still zu sitzen, riss der Lehrerin wohl der Geduldsfaden und sie schritt zur Tat. Kurzerhand zückte sie ihr Klebeband und wickelt das Band so um die Oberschenkel der Schülerin, dass die sich nicht mehr bewegen konnte. Allerdings scheint Klebeband nicht so zuverlässig zu sein, wie der flüssige Kleber der Klimaaktivsten, denn schon wenige Minuten später konnte sich das Mädchen von dem Klebeband befreien. Was danach passierte ist leider nicht bekannt.

Aber es stellen sich da ja jede Menge Fragen. Warum zum Beispiel hat eine Lehrerin in Japan Klebeband sofort zur Hand? Und was macht sie sonst damit, wenn sie nicht gerade Schülerinnen festklebt? In Bayern begeht man ja fast schon eine Straftat, wenn man nur ans Kleber denkt? Und warum ist sie überhaupt Lehrerin geworden? Oder ist vielleicht gar nicht sie schuld, sondern das Mädchen? Dem sollte man auf jeden Fall sagen, dass es unter gar keinen Umständen eine Karriere als Klimakleberin anstreben sollte, das ist nichts für sie.

Bei Robert Habeck denkt man sich, der will vielleicht was mit Wirtschaft machen, aber nichts mit Christian Lindner und der FDP

Vielleicht machen sich überhaupt viel zu wenig Menschen Gedanken über ihren Beruf. Wichtig ist ja auch immer zu wissen, was man nicht will. Bei Robert Habeck denkt man sich, der will vielleicht was mit Wirtschaft machen, aber nichts mit Christian Lindner und der FDP. Das hieße wiederrum, dass er stattdessen was mit Kindern machen könnten, die sind nämlich meist noch nicht in der FDP.

Oder Oliver Kahn. Der hat jetzt ja sehr lange was mit Fußball gemacht. Aber noch nie was mit der FDP. Die CSU wiederum regiert seit Ewigkeiten in Bayern, hat aber mit der Bildungsmisere hierzulande gar nichts zu tun.

Und da sind wir wieder bei den Lehrern. Also alle die gerade überlegen Lehrerin oder Lehrer zu werden, denken sie nochmal gut darüber nach. Denn da werden sie täglich hunderte von Kindern treffen – und keines davon dürfen sie an seinem Stuhl festkleben.


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