Bayern 2 - radioWelt


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ifo-Präsident Clemens Fuest "Politik der Null-Neuverschuldung kann weitergehen"

Im nächsten Jahr soll der Bundeshaushalt erneut ohne neue Schulden auskommen. Das sei auch in den kommenden Jahren möglich und sinnvoll, sagt Prof. Clemens Fuest vom ifo-Institut in der radioWelt auf Bayern 2.

Stand: 22.11.2016

Prof. Clemens Fuest | Bild: picture-alliance/dpa

Der Präsident des Münchner ifo-Instituts, Clemens Fuest, sieht durchaus die Möglichkeit, die Neuverschuldung des Bundes auch in Zukunft bei null anzusetzen. Das hat er im Interview mit der radioWelt auf Bayern 2 betont.

"Solange das Wachstum so hoch ist, wie jetzt und die Arbeitslosigkeit weiter sinkt und die Zinsen weiter niedrig bleiben, ist das auch weiter möglich."

Prof. Clemens Fuest in der radioWelt

Die Vorstellung, man könne nun das Wirtschaftswachstum weiter erhöhen, indem man weitere Schulden mache, sei ein Irrglaube so Fuest.

"Die Konjunktur läuft schon sehr gut. Das Wachstum ist größer als die Kapazität. Da gibt es am Ende Grenzen, das Wachstum weiter in die Höhe zu treiben. Man sollte Schulden, wenn überhaupt, im Abschwung machen um die Wirtschaft zu stabilisieren. Wir befinden uns aber weiter im Aufschwung"

Prof. Clemens Fuest in der radioWelt

"Es wäre nicht überraschend, wenn Trump TTIP abblasen würde"

Zur Person

Clemens Fuest ist seit April 2016 Präsident des ifo-Instituts in München. Der Professor für Volkswirtschaftslehre hat an der LMU München auch einen Lehrstuhl für Nationalökonomie und Finanzwissenschaft.

Die Weltwirtschaft werde aber langfristig durchaus Probleme bekommen, wenn der Brexit durchgeführt und das Transatlantische Freihandelsabkommen TTIP nicht kommen sollte, so Clemens Fuest.

In der radioWelt sagte er: "Man muss jetzt abwarten. Es wäre allerdings nicht überraschend, wenn Trump nun TTIP auch abblasen würde. Das ist bedauerlich. Denn ein vertiefter Handel mit den USA wäre ein Wachstumspotential für die Zukunft, das nun wegfallen könnte."


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