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ScharfrichterBeil 2012 Erster Preis für Dortmund

Stand: 06.12.2012

Live-Auftritt beim ScharfrichterBeil 05.06.2012 | Bild: BR/Thomas Koppelt

Nach einer langen Kabarettnacht wurden gestern Abend in Passau die Gewinner ausgezeichnet: Der Erste Preis ging an den Dortmunder Torsten Sträter, über das mittlere Beil durfte sich der Berliner Musik-Kabarettist Marco Tschirpke freuen und der dritte Platz geht an den Österreicher Hosea Ratschiller.

Torsten Sträter

Torsten Sträter war der älteste Finalist und hat bereits unzählige Preise bei bundesweiten Poetry Slams gewonnen. Mit seinem ersten im Herbst 2011 erschienenen Buch „Der David ist dem Goliath sein Tod“ , war er auf erfolgreicher Lesetournee un nun kommt er parallel mit dem Erscheinen seines neuen Buches „Selbstbeherrschung umständehalber abzugeben“ auf die Bühne und wagt sich auf die Kabarettbühnen.

"Ein glänzender Erzähler improvisiert Ruhrpott-Vita aus der Hüfte mit wunderbaren Parabeln!"

Aus der Jury-Begründung

Marco Tschirpke

Geboren 1975, aufgewachsen in Brandenburg an der Havel, wollte Marco Tschirpke eigentlich Musikalienhändler werden. Doch es kam anders: Er studierte die Fächer Musikthearie und Klavier an der Folkwang-Hochschule in Essen. Mit seinem Umzug nach Berlin folgten die ersten Soloauftritte auf den zahlreichen Kleinkunstbühnen der Stadt. 

"Von Anfang an kam es ihm nicht auf das Amusement des Publikums an. An diesem Anspruch ist er grandios gescheitert."

Aus der Jury-Begründung

Hosea Ratschiller

Hosea Ratschiller – der jüngste Finalist – wurde 1981 in Klagenfurt geboren. Er studierte Geschichte und Philosophie, sowie Theaterwissenschaften. Bereits zu dieser Zeit war er im Radio zu hören, ab dem Jahr 2000 für FM4. 2006 konzipierte er zusammen mit Martin Puntigam die interaktive Kolumne „FM4 Ombusdsmann“, die seither wochentags zu hören ist. Er war bei der Entwicklung verschiedener TV-Formate an Bord, u.a. für „Wir sind Kaiser“. Sein aktuelles Soloprogramm trägt den Titel „Das gehört nicht hierher“.

"Der Rosenkavalier aus Klagenfurt hat die Jury entzündet"

Aus der Jury-Begründung

Preisträger (Auswahl)

1983 Hape Kerkeling
1985 Andreas Giebel
1996 Michael Altinger
1998 Luise Kinseher
2003 Werner Brix
2007 Matthias Egersdörfer
2008 Nepo Fitz
2009 Ulan & Bator

Eine Jury, die sich aus Vertretern des ScharfrichterHauses Passau und Medienvertretern zusammensetzt, ermittelt den Preisträger, wobei auch das Publikum eine Stimme hat. Der Gewinner erhält ein extra handgeschmiedetes scharfes Beil und Auftritte im Münchner Fraunhofer-Theater.

Über 30 Jahre ScharfrichterHaus

In den Anfangsjahren nach der Eröffnung 1977 waren Lokalpresse und "Obrigkeit" noch begeistert über die Programme der auftretenden Künstler. Als diese - allen voran Sigi Zimmerschied - sich allerdings erdreisteten, ihre Themen bei Klerus, Presse und Politik zu holen, wandelte sich diese Begeisterung in unverhohlene Kritik und Zensur seitens der Presse. Doch der Widerstand schwand in den folgenden Jahren zusehends, und heute sind die Passauer stolz auf die renommierte Kleinkunstbühne, die 2007 bereits ihr 30-jähriges Jubiläum feierte.


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