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Nichts zu lachen? Hier schon!

Kabarettportale Nichts zu lachen? Hier schon!

Stand: 17.02.2012

Symbolbild: Kabarett und Comedy im Internet, Tastatur mit Clown und Entertainer Silhouette | Bild: colourbox.com, tmm ideas and graphic solutions, Illustration: BR/Renate Windmeißer

Wer kennt das nicht: Man sucht ein Konzert oder einen Künstler und klickt sich mühsam durch Ticketwerbung und Homepage-Labyrinthe. Kabarett-Freunde haben dieses Problem ab jetzt nicht mehr ...

Die deutschsprachige Kabarettszene wurde in den vergangenen Jahren immer vielfältiger - und unübersichtlicher. Abgesehen von einigen Urgesteinen wie Gerhard Polt, dessen "höchst inoffizielle Seite" von einem treuen Fan betrieben wird, kann sich keiner dem Internet verschließen. Das Netz ist die beste Kontaktbörse.

Orientierungshilfe für Kabarettfans bieten einige nichtkommerzielle Portale, deren Angebote sich ergänzen. Bei einigen überwiegt ein journalistischer Ansatz, bei anderen der Servicecharakter mit eigenem Newsletter und Links zu den Seiten der Künstler.

Spielplatz für Begeisterte

Der Andrang auf den Seiten zeigt, dass Strukturierungsbedarf besteht: 15.000 Besucher pro Monat suchen etwa auf der Regensburger Seite "Kabarettlive.de" nach Künstlern oder stimmen ab, wer den Internetpreis "Zeck" verdient.

Sie finanzieren sich durch kleine Provisionen, die die Betreiber für die Verlinkung auf Ticket-Seiten bekommen. Meist deckt das kaum die Unkosten, die für den Webspace und die Computerausrüstung entstehen. Der Erfolg beruht auf der Kabarettbegeisterung der Betreiber: "Wenn ich davon leben müsste, würde ich nicht lange überleben", sagt etwa Werner Graef, der die Regensburger Seite aufgebaut hat.

Kabarett-Portale im Netz

Blogs-Feeds-News

VERNETZUNG wird buchstäblich groß geschrieben bei www.liveundlustig.de, dem journalistischen Internetportal der Kleinkunst, das Beate Moeller und Carlo Wanka aus Berlin ins Leben gerufen haben. Hier werden Bühnenprogramme, Bücher, CDs und DVDs vorgestellt sowie Radio- und Fernsehsendungen rezensiert und Künstler porträtiert.

Auf den umfangreichen Seiten findet man Blogs mit aktuellen Meldungen, integrierte RSS-Feeds und eine Menge an weiterführenden Links und Portalen. Wer immer auf dem Laufenden sein möchte, abonniert den RSS-Feed oder den Mail-Service. Auch Facebook und Twitter sind natürlich dabei.

Die Initiatorin des Projektes, Beate Moeller, ist auch immer mal wieder bei den radioSpitzen zu hören.

Künstler-Archiv

Im Zentrum des Portals "Kabarett-News.de" von Klaus Friedlein steht das ständig wachsende Künstlerarchiv. Ursprünglich war das Angebot als Werbeseite der fränkischen Kleinkunstbühne "nürnberger burgtheater" gedacht. Mittlerweile ist es mit über 1.000 Seiten zu den einzelnen Kabarettisten wohl das meistbesuchte Nachschlagewerk der deutschsprachigen Kabarettszene im Netz. Eine schlicht gestaltete Übersichtsseite mit Suchfunktion führt zu den Künstler-Links. Viel genutzt wird das Newsletter-Angebot.

Online-Kabarett-Preis

Seit 2004 gibt es das Regensburger Portal "Kabarettlive.de", für das Werner Graef regelmäßig Künstlerbiografien verfasst. Bisher findet man dort die Lebensgeschichten von rund 50 Kabarettisten. Außerdem kann man die Kabarett-Charts verfolgen und regelmäßig abstimmen, wer den bisher einzigen Online-Kabarett-Preis "Zeck" erhalten soll. Er ist undotiert und wurde bereits an Frank Lüdecke und Gerhard Polt vergeben.