Menstruationstasse Mina Cup Ein Stück Silikon, das Leben verändert
Der Mina Cup ist eine Initiative aus Südafrika. An Mädchen, die ihre Tage haben und sich keine Hygieneartikel leisten können, werden kostenfrei Menstruationsbecher aus Silikon verteilt. So trauen sie sich wieder in die Schule.
Hunderttausende Mädchen in den ländlichen Gegenden und Townships in Südafrika müssen jeden Monat zusammensuchen, was in ihren ärmlichen Hütten vorhanden ist, um ihr Menstruationsblut aufzufangen. Doch das ist mehr als nur unangenehm. Der erschwerte Zugang zu Hygieneprodukten kann massiv ein Leben beeinflussen. Aus Scham und Unsicherheit gehen viele afrikanische Mädchen während der Periode nicht in die Schule. Bis zu 50 Unterrichtstage gehen so verloren, weil die Mädchen keine Binden oder Tampons kaufen können.
"Als ich meine Tage das erste Mal bekommen habe, hab ich das erst meiner Tante nicht gesagt. Aber sie hat dann natürlich meinen Rock mit Blutflecken gefunden. Wir haben kein Geld, um Binden zu kaufen. Sie hat zu mir gesagt, ich soll Klopapier nehmen oder alte Socken."
Frau aus Südafrika
Auch ein verbreitetes Problem ist es, dass sich einige afrikanische Mädchen mit älteren Männern einlassen, die ihnen dann Hygieneartikel bezahlen. Viele der Mädchen werden schwanger, stecken sich mit Krankheiten an, werden dann häufig von den Männern verlassen und sind somit gefangen im Teufelskreis der Armut.
Ein Tampon aus Silikon
Das Projekt "Mina" soll Mädchen helfen, die sich keine Binden oder Tampons leisten können. Sie sollen eine Silikonhülle benutzen, die "Mina Cup"; ein Menstruationsbecher, auch Menstruationstasse genannt. Sie ist gut fünf Zentimeter groß und sieht aus wie eine durchsichtige, umgedrehte Mütze. Sie hält fünf bis zehn Jahre und ist für die Mädchen kostenfrei. Finanziert wird das Projekt durch Spenden. Um die Mina Cup zu benutzen, faltet man das Silikon einfach zusammen. Dann ist es so groß wie ein Tampon. Im Körper faltet sich das Silikon auf und saugt für bis zu acht Stunden das Blut auf.