Bayern 2 - Notizbuch


10

Tauschen statt wegwerfen Kleidertausch-Partys im Trend

In Deutschland gibt es immer mehr Kleidertauschpartys. Das Prinzip: Man bringt eigene Klamotten mit und kann sich dafür die Kleidung von anderen nehmen. Tauschen statt wegwerfen. Und billiger als es neu zu kaufen ist es allemal.

Von: Karsten Böhne

Stand: 27.07.2016

Kleidertauschparty von Green City | Bild: Green City e.V/Daniel Westermeier

Das Prinzip der Kleidertauschpartys ist verblüffend simpel. Die Besucher bringen Kleidung mit, die sie selbst nicht mehr tragen und können sich dafür Kleidungsstücke nehmen, die andere mitgebracht haben. Oft nehmen die Veranstalter einen Eintrittspreis von wenigen Euro, um ihren Aufwand damit abzudecken. Und es gibt den Hinweis, nur gut erhaltene Kleidungsstücke mitzubringen, denn nur so ist gewährleistet, dass man auch selbst gut erhaltene Dinge bekommt.

"Ich habe  meine ganzen Taschen hier geleert, Oberteile, Kleider, Hosen. Weil ich mir gedacht habe, bevor man es wegschmeißt, vielleicht kann ja doch nochmal jemand die Sachen tragen, an denen ich mich sattgesehen habe und kann sich daran erfreuen."

Teilnehmerin Kleidertausch-Party

Jede Party hat eigene Regeln

Die Tauschwilligen können je nach Veranstalter ihre Sachen am Tag vor der eigentlichen Tausch-Party abgeben oder kurz vor Beginn an einer zentralen Stelle, von wo sie dann auf Tische verteilt werden. Es gibt aber auch Veranstaltungen, wohin die Besucher ihre Kleidung direkt mitnehmen und auf den Tischen verteilen, die nach Kleidungsarten (Pullover, Schuhe, T-Shirts) unterteilt sind. Der Vorteil dieser Variante ist, dass ständig neue Kleidung ankommt. So handhabt es zum Beispiel die Münchner Umweltschutzorganisation Green City, die alle zwei Monate Kleidertausch-Partys veranstaltet.

"Wir sagen immer Ressourcen schonen und Geldbeutel schonen sind so zwei Sachen die Hand in Hand gehen. Ressourcen schonen, weil ja nichts Neues produziert werden muss und den Geldbeutel, weil es ja nichts kostet miteinander zu tauschen."

Lena Reitinger Green City e.V.

Kleidung nur für den Eigenbedarf

Die Auswahl ist groß

Eine andere Möglichkeit sind private Kleidertauschpartys, die Menschen in den eigenen vier Wänden organisieren. Auch wenn generell gilt, dass man so viel Kleidungsstücke mitnehmen darf, wie man will, gibt es die Möglichkeit, dies zu begrenzen. Zum Beispiel indem man pro mitgebrachtem Kleidungsstück eine Marke bekommt und nur so viele Teile mit nach Hause nehmen darf, wie man Marken hat. Es gibt auch Partys mit der Vorgabe, dass man nur Kleidung für den Eigenbedarf mit nach Hause nehmen darf, z.B. zwei große Taschen pro Person. Und was passiert mit Klamotten die übrig bleiben? Green City etwa gibt diese an die gemeinnützige Organisation Diakonia weiter.

Regeln Kleidertauschparty:

  • Geringer Eintritt oder kostenlos
  • Kleidung sollte sauber und intakt sein
  • Man kann in der Regel so viele Teile mitnehmen wie man will, jedoch nur für den Eigenbedarf

Green City veranstaltet seine nächste Kleidertausch-Party am Dienstag, den 11. Oktober, ab 18:00 in der orange bar in der Zirkus-Krone-Straße 10.


10