Bayern 2 - Land und Leute


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Silberne Herzen Eine Wittelsbacher Tradition

"Home is where the heart is" - dieser Satz gilt im Besonderen für das bayerische Herrschergeschlecht der Wittelsbacher. Denn diese ließen vom 17. bis ins 20. Jahrhundert ihre Herzen in den Wandnischen der Gnadenkapelle von Altötting beisetzen.

Von: Thomas Grasberger

Stand: 14.04.2017 | Archiv

Die Urne, auch Herzschale genannt, die das Herz von König Ludwig II beinhaltet, steht in der Gnadenkapelle des oberbayerischen Wallfahrtsortes Altötting | Bild: picture-alliance/dpa/Andreas Gebert

Das Herz des Königs ist das Herz des Staates - so heißt es. Und daher ruhen die Herzen der bayerischen Herrscher an einem besonderen, einem heiligen Ort, der über den Tod hinaus Schutz gewährt und Schutz verdient - in der heiligen Kapelle von Altötting.

König Ludwigs letzte Ruhe

Der Tod König Ludwigs II. im Starnberger See ist bis heute ein Mysterium. Fakt ist, dass der noch heute hochverehrte Herrscher in der Gruft der Michaelskirche beigesetzt wurde. Sein Herz aber ruht in der Gnadenkapelle von Altötting. Diese fürstliche Ehrenwache bei der Schwarzen Madonna war im Hause Wittelsbach Tradition.

Symbol des Lebens

Schon in der Antike und im Mittelalter galt das Herz als Sitz der Seele, des Charakters und der Frömmigkeit. Als Symbol des Lebens und der Liebe ist es Mittelpunkt des Menschen, sein Kraftzentrum und der Wohnort Gottes.

Die Herzen wurden getrennt vom Leichnam beigesetzt

Seit dem 17. Jahrhundert war es im Hause Wittelsbach Brauch, die Herzen der Familienangehörigen getrennt vom Leichnam zu bestatten. Während die Körper in der Fürstengruft der Theatinerkirche oder der Michaelskirche in München ihre letzte Ruhe fanden, gingen die Herzen auf die Reise nach Altötting, um dort beigesetzt zu werden.

Die Route: Ein Wittelsbacherherz auf Reisen

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Die Route: Ein Wittelsbacherherz auf Reisen


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