Vom Märchenkönig zur Prinzregentenzeit Bayern um 1900
Ludwig II. wollte keine fürstliche Marionette sein, Prinzregent Luitpold war sein leutseliger Nachfolger, mit Ludwig III. kam das Ende der bayerischen Monarchie. - Gabriele Förg verfolgt Bayerns Geschichte vom Märchenkönig bis zur Prinzregentenzeit - und hinein in den Ersten Weltkrieg.
Als schöner Kronprinz war er beliebt, als König dann mehr und mehr umstritten, nach seinem Tod verklärt: Ludwig II., der keine fürstliche Marionette sein wollte. "Wehe, daß gerade ich in solcher Zeit König sein mußte, selbst genöthigt war und in bayerischem Interesse jenes schmerzliche Opfer zu bringen", schrieb er 1871. Seine Traumschlösser verstellen den Blick auf seine "Politik des Möglichen" bei der Gründung des Deutschen Reichs.
Prinzregent Luitpold brachte München zum Leuchten
Prinzregent Luitpold, der leutselige Nachfolger, sponserte die "Kunststadt München". Die Boheme, zu deren Umkreis zur Jahrhundertwende an die 30 000 von etwa 500 000 Münchnern und Wahlmünchnern zählten, "Ieuchtete" und machte natürlich - neben Malerfürsten, Medienzaren, Frauen- und Friedensbewegung - mehr von sich reden als die "Arbeiterstadt München". Sogar der Landtag beschäftigte sich mit so manchem Kunstskandal und mit der "Verquickung der Kunst mit reinen Geschäftssachen" durch die "alleinseligmachenden Gewappelten".
Mit König Ludwig III. kam das Ende der Monarchie
Am Ende des Ersten Weltkriegs, in den auch viele Künstler mit Hurrapatriotismus zogen, war es mit der bayerischen Monarchie vorbei. König Ludwig III., der "Millibauer", der sich 1914 allerlei territoriale Gewinne erträumt hatte, flüchtete 1918 vor den Novemberrevolutionären. - Gabriele Förg verfolgt Bayerns Geschichte vom Märchenkönig bis zur Prinzregentenzeit - und hinein in den Ersten Weltkrieg.