Bayern 2

     

radioWissen Rollen-Klischees und alte Leiern

Steinzeit für immer? Illustration: Mann jagd und Frau kocht | Bild: colourbox.com, Montage: BR/Renate Windmeißer

Mittwoch, 26.03.2014
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Steinzeitklischees
Männer jagen, Frauen kochen
Autorin: Sabine Straßer / Regie: Martin Trauner

Der Mensch und seine Rollen
Garfinkels Experimente
Autor: Michael Reitz / Regie: Sabine Kienhöfer

Das Kalenderblatt
26.3.1995
Viktor-Frankl-Institut eingeweiht
Von Susanne Tölke

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Vom "männlichen Jagdtrieb" oder der "weiblichen Fürsorge" ist in der Geschlechterdiskussion oft die Rede. Ein Erbe aus der Steinzeit sozusagen. Dabei wird als bekannt vorausgesetzt, dass Männer in der Steinzeit Mammuts erlegten, während die Frauen in der Höhle die Kinder und das Feuer hüteten. Für viele Geschlechterklischees werden bis heute steinzeitliche Verhaltensmuster bemüht nach dem Motto: "Frauen haben Angst vor der Unabhängigkeit und können nicht einparken.Und Männer müssen Beute machen." Aber woher weiß man eigentlich so genau, wie die Rollenverteilung zwischen den Geschlechtern in der Steinzeit war? Tatsächlich hat die Archäologie zu dieser Frage gar nicht so viele Fakten zu bieten. Der Grund: jahrzehntelang waren nur Männer Archäologen, die ihre eigenen häuslichen Verhältnisse in die Steinzeitfamilien hineininterpretierten.
Wie entstehen denn eigentlich Rollenzuschreibungen? Der amerikanische Soziologe Harold Garfinkel wollte das den sechziger Jahren herausfinden, und zwar mit den sogenannten "Krisenexperimente" - spektakulären Eingriffe in die Alltagswelt, die das Rollenverständnis der Menschen hinterfragen. Anfangs als Studentenklamauk bezeichnet, gelten Garfinkels Arbeiten heute als wegweisend in der Kommunikationsforschung.

Redaktion: Susanne Poelchau
Unter dieser Adresse finden Sie die Manuskripte von radioWissen:
www.br.de/radio/bayern2/sendungen/radiowissen/manuskripte/index.html

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