Bayern 2

hör!spiel!art.mix Alfred Andersch: Der Tod des James Dean

Alfred Andersch | Bild: picture-alliance/ dpa/dpaweb

Freitag, 31.01.2014
21:05 bis 23:00 Uhr

BAYERN 2

Der Tod des James Dean
Von Alfred Andersch
Mit Christian Berkel, Ingo Hülsmann, Ben Becker, Detlef Kügow, Timo Dierkes, Dieter Landuris, Jan Gregor Kremp, Philip Moog, Klaus Kastan, Thomas Dillig und Peter Veit
Neumontage und Regie: Barbara Schäfer
BR 1997

artmix.galerie *
Alfred Andersch revisited
Hans-Ulrich Wagner, Medienwissenschaftler, und Julian Doepp
* Als Podcast verfügbar

Zum 100. Geburtstag von Alfred Andersch.
"Der Tod des James Dean" ist eines der berühmtesten Hörspiele aus der Nachkriegszeit. Andersch hatte in der Kriegsgefangenschaft in den USA neue Lyrik und Prosa-Stile kennen gelernt, die er dem deutschen Literaturpublikum in den 50er Jahren vorstellen wollte. In der bislang unbekannten Form der Rundfunkmontage präsentierte Andersch ein düsteres Amerikabild, dass sich auf beat poetry von Allen Ginsberg ("Das Geheul"), auf die Lyrik der 'lost generation', auf literarisch-journalistische Reportagen wie Robert Lowrys Boxkampfbericht und die passionierte Darstellung vom Tod des James Dean von John Dos Passos stützte. Zusammen mit der coolen Jazzmusik von Miles Davis stellte Andersch in einem popkulturellem Kontext eine finstere Jugend vor, die er auch in Deutschland heranwachsen sah. Knapp 40 Jahre später präsentierte der BR eine Neuinszenierung des Andersch-Klassikers unter einem neuen und popkulturell grenzüberschreitenden Blickwinkel. Die finstere Jugend Amerikas hatte sich inzwischen in Deutschland eine Stimme über Generationen verschafft und Autoren wie Rolf Dieter Brinkmann, Wolf Wondratschek und Rainald Goetz hervorgebracht. Ihre Texte, ihre Musik und Medien sind Popkultur. Die Zeit für ein Remake von "Der Tod des James Dean"schien günstig.