Nahaufnahme Jugendliche Flüchtlinge in München

Angekommen, nicht aufgenommen
Jugendliche Flüchtlinge in München
Von Anja Seiler und Antje Dechert
Als Podcast verfügbar

Fast ein Drittel aller jugendlichen Flüchtlinge, die nach Deutschland kommen, landet in München. Inzwischen hat die Landeshauptstadt aber größte Probleme, die Jugendlichen adäquat unterzubringen. Rund 150 minderjährige Flüchtlinge zwischen 16 und 18 Jahren warten derzeit in der Erstaufnahme in der Münchner Bayernkaserne darauf, wie es mit ihnen weitergeht – oft unter unwürdigen Bedingungen. Sie kommen aus dem Irak, aus Afghanistan und Nigeria. Waren noch Kinder, als sie vor Krieg und Elend aus ihrer Heimat flohen. Traumatisiert und vollkommen auf sich gestellt, waren die Kinder oft monatelang mit Schleusern unterwegs, um anzukommen in einem Land, das sie nicht haben will. Die Nahaufnahme begleitet Sozialarbeiter von der Inneren Mission München, die sich um diese Flüchtlinge kümmern. Mehr Glück als die Jugendlichen in der Erstaufnahme hatte der heute 16-jährige Jawed. Mit 14 ist er vor den Taliban aus Afghanistan geflohen. Inzwischen spricht er schon gut Deutsch, geht in die 9. Klasse und schreibt Einser in Mathe - auch, weil er von Anfang an gut betreut wurde in einem Wohnprojekt der Salesianer Don Boscos. Die Autorinnen berichten von zwei Flüchtlingsgeschichten, die ähnlich begannen und unterschiedlich enden.