Bayern 2

     

radioWissen Tierische Trickkünstler

Kakerlake | Bild: picture-alliance/dpa

Donnerstag, 03.05.2012
09:05 bis 10:00 Uhr

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BAYERN 2

Kakerlaken
Überlebenskünstler aus der Urzeit

Fremde Federn, falsches Fell
Erfolgreiche Täuschungsstrategien der Tiere

Das Kalenderblatt
3.5.1908
Hubertine Auclert zerstört Wahlurnen
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Kakerlaken - Überlebenskünstler aus der Urzeit
von Susi Weichselbaumer
Seit Jahrmillionen leben sie schon auf der Erde, aber irgendwie will sich der Mensch nicht an sie gewöhnen: Kakerlaken gelten vielen als ekelig, gruselig - als Ungeziefer pur. Ihr schlechtes Image verdanken die 3.500 verschiedenen Schabenarten weltweit vor allem den drei Gattungsgenossen, die nicht friedlich im Laub vor sich hinleben, sondern nachts über unsere Küchenfußböden huschen: der Küchenschabe, der Amerikanischen und der Deutschen Schabe. Diese Kakerlaken sind auf menschliche Nahrungsquellen angewiesen. Sie fressen alles vom Kekskrümel über den Küchenabfall samt Müllbeutel bis zur Tapete. So ein gesunder Magen ist dann wohl auch eines der Kriterien, warum Kakerlaken bis heute als die Überlebenskünstler schlechthin gelten. Ein weiteres Kriterium ist Geschwindigkeit. Eine Kakerlake bringt es mit ihren sechs Beinen auf fünf Kilometer in der Stunde und hat mit ihrem breiten flachen Körper die perfekte Straßenlage.

Fremde Federn, falsches Fell - Erfolgreiche Täuschungsstrategien der Tiere
von Florian Hildebrand
Nichts ist, wie es scheint. Fische, Vögel, Echsen, Säugetiere sehen anders aus als sie sind: die einen größer und gefährlicher, andere unscheinbar oder wie schlicht nicht vorhanden. Kraken zum Beispiel imitieren mit ihrer Hautpigmentierung Form und Farbe ihrer Umgebung so perfekt, dass sie förmlich darin verschwinden. Tieren fällt unglaublich viel ein, um mit falschem Schein zu überleben. Eine tropische Gottesanbeterin versteckt sich in einer Orchidee mit einer so detaillierten Imitation der Blütenblätter, dass ein Honig saugendes Insekt keine Chance hat, rechtzeitig den Räuber im Kelch zu entdecken. Tiere sind atemberaubende Verwandlungskünstler, müssen es auch sein. Wer nicht zu diesem fantastischen Reichtum an Formen und Verhalten des Betrugs beiträgt, hat in einer Welt, wo der Schein oft mehr wirkt als das Sein, praktisch keine Chance. Es sei denn, man ist Elefant.

Redaktion: Bernhard Kastner
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