Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Mendelssohn Bartholdy

Felix Mendelssohn-Bartholdy | Bild: picture-alliance/dpa

Dienstag, 10.01.2012
15:05 bis 16:00 Uhr

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BAYERN 2

Felix Mendelssohn Bartholdy
Eine deutsche Geschichte

Kongenial
Die Geschwister Fanny und Felix Mendelssohn Bartholdy

Das Kalenderblatt
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Für den alten Goethe war das junge Wunderkind ein "zweiter Mozart", und Richard Wagner sah im erwachsenen Meister einen unliebsamen Rivalen. Seine Zeitgenossen schätzten den 1809 geborenen Felix Mendelssohn Bartholdy als oberste musikalische Institution, während ihn das Dritte Reich posthum zur jüdischen "Unperson" erklärte. Verehrt, verfemt, verachtet, kaum ein anderer Komponist wurde so sehr zum ideologischen Spielball deutscher Kultur- und Geistesgeschichte wie der hochbegabte Sohn eines reichen Hamburger Bankiers.
Felix und Fanny waren beide Enkel des berühmten jüdischen Philosophen Moses Mendelssohn. Vater Abraham sicherte als Bankier den Wohlstand der Familie. Den ersten Klavierunterricht erhielten die Geschwister von der hochmusikalischen Mutter Lea. In den regelmäßig im Hause Mendelssohn veranstalteten "Sonntagsmusiken", zu denen mitunter 200 Gäste erschienen, glänzten beide nicht nur mit Bach und Beethoven, sondern auch mit selbstkomponierten Stücken. Während sich Felix früh auf eine professionelle Karriere vorbereiten konnte, hieß Fannys Lebensziel, Ehefrau und Mutter zu werden - mochte ihr auch der Leiter der Berliner Sing-Akademie, Karl Friedrich Zelter, bescheinigen, dass sie "wie ein Mann spiele." Goethe bewunderte den jungen Klaviervirtuosen Felix und freute sich über Fannys Vertonungen seiner Lieder. Während der Bruder im In-und Ausland Erfolge feierte, blieb Fanny das Komponieren im stillen Kämmerlein und die Auftritte im privaten Kreis. Gefördert vom Wohlwollen ihres Gatten, dem Maler Wilhelm Hensel. Auch Felix war Familienglück beschieden, allerdings nicht lange. Den frühen Tod der vertrauten und kongenialen Schwester konnte er nicht verwinden und starb wenige Monate nach ihr.

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