Bayern 2

     

radioWissen Glaube - Reine Kopfsache

Symbolbild: Zum Gebet erhobene Hände, im Hintergrund ein Sonnenuntergang | Bild: colourbox.com

Freitag, 23.12.2011
09:05 bis 10:00 Uhr

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BAYERN 2

Hirnsache Glaube - Neurotheologie auf dem Prüfstand
Jenseits von Gott - Woran glaubt ein Atheist?
Das Kalenderblatt
23.12.800 - Papst Leo III. leistet einen Reinigungseid
Ausgewählte Beiträge als Podcast verfügbar

Hirnsache Glaube - Neurotheologie auf dem Prüfstand
Der Neurologe Michael Persinger, Forscher an der kanadischen Sudbury Laurentian University, unternahm ein aufregendes Experiment. Er simulierte über ein Magnetfeld bestimmte Gehirnregionen seiner Versuchspersonen. Mehr als 80 Prozent von ihnen nahmen daraufhin eine höhere Wirklichkeit wahr, mit der sie sich verbunden fühlten. Persinger zog daraus den Schluss: "Gott lebt irgendwo zwischen dem Scheitel- und Schläfenlappen, verbunden mit den Aliens, den Engeln und unseren verstorbenen Angehörigen."
Der Radiologe Andrew Newberg von der University of Pennsylvania in Philadelphia lokalisiert die religiöse Erfahrung "in einem kleinen Klumpen grauer Materie im oberen hinteren Abschnitt des Gehirns". Ist das menschliche Hirn tatsächlich auf den Glauben an höhere Mächte programmiert? Oder bedeutet das, dass die Vorstellung von Gott nur ein Produkt biologischer Vorgänge ist? Wie steht es dann mit der freien, bewussten Glaubensentscheidung?
Jenseits von Gott - Woran glaubt ein Atheist?
Im Jahr 2009 fand einer der umstrittensten internationalen Werbefeldzüge statt: die Buskampagne der Atheisten. "Es gibt (mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit) keinen Gott", stand in großen Lettern auf dem Doppeldecker, der durch Deutschland tourte. Das sorgte für Aufsehen - vor allem unter den Christen. Sie fürchteten, dass die Nicht-Religiösen beabsichtigten, sie von ihrem Glauben abzubringen. In Wirklichkeit wollten die Atheisten jedoch nur deutlich machen, dass man auch "gottlos glücklich" sein kann und dass auch die "Ungläubigen" ein Recht auf eine stärkere Wahrnehmung in der Öffentlichkeit haben. Das neu gewonnene Selbstbewusstsein der Atheisten ist die Antwort auf den christlichen Fundamentalismus, der in den vergangenen Jahren vor allem in Amerika fröhliche Urständ feierte. Das rief in Verbindung mit Dawkins Bestseller "Der Gotteswahn" den so genannten "neuen Atheismus"auf den Plan. Doch muss der Mensch nicht irgendetwas glauben? Aber wenn ein Atheist nicht an Gott glaubt - woran glaubt er dann? Was gibt seinem Leben Halt und Sinn? Elke Endraß geht diesen Fragen in der Sendung nach.

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