Bayern 2

     

radioWissen

Illustration: Friedhof im Mondschein, mit Fledermäusen und mystischen Katzenaugen. | Bild: colourbox.com, Montage: BR

Mittwoch, 02.11.2011
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Bildung von A - Z
Der Tod - Das ewige Geheimnis
Die Katze und der Tod - Bilder einer alten Tradition
Todesbilder in der Tradition - Totentanz und Todesschlaf
Das Kalenderblatt * - Wiederholung um 15.05 Uhr
2.11.1975 – Pier Paolo Pasolini ermordet aufgefunden
* Als Podcast verfügbar
Internet: www.bayern2.de/radiowissen

Sie sonnen sich auf den Grabsteinen historischer Friedhöfe und liegen als Mumien in altägyptischen Grabstätten: die Katzen. Ihr lautloses Schleichen, ihre feinen Sinne, ihre Fähigkeit, tief zu schlafen und im nächsten Moment hellwach zu sein, geben ihnen die Aura eines geheimnisvollen Schwellenwesens. In der Fantasie der Völker hat das geschmeidige, eigenwillige Tier einen siebten Sinn fürs Jenseits und gleichzeitig eine besondere Begabung für diesseitige Genüsse. Katzen tauchen in der Nähe von Hexen und Teufeln auf, begegnen aber auch als tröstende Helfer am Sterbebett. Tiefe Widersprüche prägen das Bild von der Katze, widersprüchlich wie alles, was die Menschen mit dem Tod verbinden: Tröstlich und erschreckend zugleich scheint die Katze im Grenzgebiet des Lebens zu vagabundieren. Doch nicht nur Katzen werden in unterschiedlichen Kulturen mit dem Tod in Verbindung gebracht, das Ende des irdischen Lebens hat seit jeher zu den unterschiedlichsten Visionen veranlasst. "Gewöhne dich an den Gedanken, dass der Tod uns nichts angeht. Solange wir da sind, ist er nicht da, und wenn er da ist, sind wir nicht mehr" (Epikur). Diese rationale Haltung blieb in fast allen Kulturen und Zeitaltern die Ausnahme. Das eigene Nicht-Sein zu antizipieren war und ist nicht möglich. Sollte die Grenze des eigenen individuellen Lebens also wirklich so unüberschreitbar sein? Als Überfahrt über einen Fluss erscheint der Tod bei den Griechen in der Antike, als Schnitter oder auch als Tänzer personifiziert man den Tod im christlichen Mittelalter, als Quelle von Licht und Liebe scheint er bei manchen Nahtoderlebnissen zu begegnen.

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