Bayern 2

     

radioFeature Sklavenfischer

Fischer: Mit Idylle hat die Arbeit auf Fischerbooten rund um Thailand nichts zu tun. | Bild: picture alliance / dpa / Nyein Chan Naing

Samstag, 26.11.2022
13:05 bis 14:00 Uhr

BAYERN 2

Ausbeutung in Thailands Fischereiwirtschaft
Von Alfred Breier
Deutschlandfunk/BR/HR/ORF/RB 2022

Wiederholung am Sonntag, 21.05 Uhr
Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App bei Bayern 2 und ist als Podcast verfügbar.

Auf vielen Booten schuften Arbeitssklaven - wer aufbegehrt, verschwindet auf hoher See. Schon 2015 drohte Thailand ein Exportverbot. Der weltgrößte Hersteller von Thunfischkonserven versprach Reformen. Geändert hat sich seitdem wenig.
Alfred Breier recherchiert vor Ort und stößt auf Angst: Nur an geheimen Orten erzählen Fischer von Zwangsarbeit, Lohnknechtschaft, verschwundenen Kollegen. Polizisten, die gegen korrupte Militärs und Politiker ermitteln, werden ermordet oder flüchten ins Ausland. Staatliche Inspekteure klagen dagegen über "vom Westen aufgezwungene Maßnahmen", Kapitäne über teure Überwachungstechnik.
Die USA haben Thailand inzwischen auf ihre Beobachtungsliste für Menschenhandel gesetzt. Aber die Europäische Kommission begrüßt die Regierung als "neuen engagierten Partner im Kampf gegen illegale Fischerei". - Essen wir noch immer Fisch, der von Arbeitssklaven gefangen wurde?