Bayern 2

     

radioWissen Leben in Enge und Hitze

Blick von einer Stadt nach oben mit Himmel und Hochhäusern. | Bild: colourbox.com

Donnerstag, 29.09.2022
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Enge in der Stadt
Alltag und Gesundheit

Soziale Folgen der Klimakrise
Die unsichtbaren Opfer

Das Kalenderblatt
29.9.1872
Auf geht’s beim Schichtl
Von Simon Demmelhuber


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Enge in der Stadt - Alltag und Gesundheit
Autor: Lukas Grasberger / Regie: Eva Demmelhuber
Es sind beunruhigende Zahlen, die der Berliner Psychiater Mazda Adli zur Gesundheit des Stadtlebens zitiert: Das Risiko, an Schizophrenie zu erkranken, ist in Städten doppelt so hoch wie auf dem Land. Auch Depressionen kommen in urbanen Gebieten deutlich häufiger vor. Macht die Stadt also seelisch krank? Wissenschaftler weltweit widmen sich mittlerweile dieser Frage, die an Relevanz gewinnt: 2030 werden Prognosen zufolge 5,2 Milliarden Menschen in Städten leben - eine Milliarde mehr als heute. Doch dafür, auf engem Raum aufeinanderzuhocken, ist der Mensch evolutionsbedingt nicht gemacht - seine Vorfahren haben sich über Millionen Jahre in Gruppen von 80 bis 140 Personen an das Leben in der Savanne angepasst. Ein Vielfaches dessen auf engem Raum führt zu sogenanntem "Dichte-Stress", der auf längere Sicht die Gesundheit gefährdet - umso mehr, als er mit sozialer Isolation einhergeht. Stadt- und Verkehrsplaner entwerfen mittlerweile urbane Räume, in denen sich Menschen trotzdem wohlfühlen können: mit deutlich mehr Grün, oder mit Barrieren gegen unerwünschte Nähe in öffentlichen Verkehrsmitteln. Ob Städte als aufreibend erlebt werden - das hat indes auch damit zu tun, wie der individuelle Umgang mit Stressfaktoren gelingt: ob sich Stadtbewohner diesen ausgeliefert fühlen, oder ob es ihnen gelingt, sich die Stadt aktiv zu eigen zu machen.
Erstsendung 1. April 2021

Soziale Folgen der Klimakrise - die unsichtbaren Opfer
Autorin: Daniela Remus / Regie: Christiane Klenz
Der Klimawandel ist ein globales Problem, daran führt kein Weg vorbei. Dennoch meinen viele, die Folgen der Erderwärmung beträfen uns in Europa nicht. Aber auch in den wohlhabenden Industriestaaten sind die Auswirkungen bereits jetzt spürbar. Jeder neue Hitze-Sommer verursacht gravierende gesundheitliche Probleme: Gerade ältere Menschen trinken oft zu wenig, können ihre Wohnungen nicht kühlen und sterben an Flüssigkeitsmangel. Andere verlieren durch Überflutungen und Starkregenereignisse ihre Wohnungen und Häuser, können sich Umzüge in geschützte Regionen nicht leisten. Und auch Landwirte und Landwirtinnen sind von dem Klimawandel betroffen: Sie ernten weniger, benötigen mehr Wasser für die Felder und brauchen mehr Geld, um ihre Produkte ausreichend zu kühlen. Deshalb warnen viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler: Der Klimawandel ist nicht nur eine Bedrohung für unsere Umwelt, sondern auch für den sozialen Frieden. Denn klar ist: Die Folgen treffen vor allem diejenigen, die sozial schon jetzt eher am Rande stehen.

Moderation und Redaktion: Iska Schreglmann

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