Bayern 2

     

radioWissen Alighieri und Cellini

Cellinis Skulptur "Perseus" in der Loggia dei Lanzi in Florenz | Bild: picture-alliance/dpa

Dienstag, 14.09.2021
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Dante Alighieri
Die Göttliche Komödie

Benvenuto Cellini
Der feinsinnige Mörder

Das Kalenderblatt
14.9.1901
Erster Bodybuilding-Wettbewerb in der Royal Albert Hall
Von Anja Mösing
Als Podcast und in der neuen Bayern 2 App verfügbar

Dante Alighieri - Die Göttliche Komödie
Autorin: Prisca Straub / Regie: Petra Herrmann
Mörderische Ungeheuer, feurige Abgründe, eisige Seen: Keiner hat die Hölle so fantasievoll ausgeschmückt wie Dante Alighieri, italienischer Dichter aus Florenz (1265-1321). Doch die unerbittliche Tortur hat System: Alle Strafen, die die Verdammten dort erleiden, entsprechen exakt ihren jeweiligen Vergehen auf der Erde - ebenso drastisch wie differenziert: So werden beispielsweise jene, die zu Lebzeiten Zwietracht gesät haben, nun selbst zerstückelt. Unter Führung seines Mentors, des vorchristlichen Dichters Vergil, gerät Dante aus Schockstarre und Staunen nicht heraus.
Das epische Gedicht, „Divina Commedia“ - Die Göttliche Komödie - besteht aus 100 Gesängen, in denen Dante in Ich-Form seine individuelle Reise durch die drei Jenseitsreise beschreibt: Hölle, Fegefeuer und Paradies. Er trifft dabei auf mythische Gestalten - Odysseus und Kaiser Barbarossa - ebenso wie auf reale historische Personen: Schriftsteller, Maler und Päpste. Damit der Dichter auf der beschwerlichen Wanderung nicht erlahmt, wird ihm eine Wiederbegegnung mit der Minnedame seiner Jungendzeit in Aussicht gestellt.
Doch der abenteuerliche Weg aus sündhafter Verirrung hin zur Erlösung, die für Dante am Karfreitag des Jahres 1300 beginnt, ist mehr als nur eine persönliche Heilsgeschichte. Denn nicht nur der Dichter hat sich im „finsteren Wald“ der Sünde verirrt: Dantes Reise ist ebenso bildhaft für eine Welt, die durch Verstrickung und Korruption auch politisch aus den Fugen geraten ist und in Dantes Augen dringend der Läuterung bedarf.
Erstsendung: BR 2010

Benvenuto Cellini - Der feinsinnige Mörder
Autorin und Regie: Katalin Fischer
Als sein „Perseus“ enthüllt wurde, verfiel ganz Florenz in Verzückung. Die bronzene Monumentalstatue wurde neben jene der größten Renaissancemeister Michelangelo und Donatello gestellt. Francois I. von Frankreich gab ein goldenes Salzfass bei ihm in Auftrag - bis heute eine weltberühmte Kostbarkeit. Päpste und Könige stritten sich um ihn, den genialen, feinsinnigen und technisch herausragenden Goldschmied und Bildhauer Benvenuto Cellini. Die Ehre stieg ihm schnell zu Kopf, und bald war er davon überzeugt, dass ihn sein Talent über das Gesetz für Normalsterbliche erhebe. Sein Leben war eine spektakuläre Höllenfahrt zwischen Ehrungen und Strafen, Meisterwerken und Verbrechen: wegen Gewalttätigkeiten, sexuellen Übergriffen, Diebstahl und Mord mehrfach angeklagt, mindestens zweimal zu Tode verurteilt, des Öfteren inhaftiert und zu lebenslanger Kerkerhaft verdonnert schaffte es Cellini doch immer, die schützende Hand seiner Mäzene heraufzubeschwören. Leben und Werk des selbstherrlich-genialen Künstlerverbrechers.
Erstsendung: BR 2018

Moderation: Christian Schuler
Redaktion: Andrea Bräu

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http://br.de/s/5AgZ83

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