Bayern 2

     

radioWissen Wirtschaftskriege

Euromünze  | Bild: picture-alliance/dpa

Donnerstag, 04.03.2021
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Geschichte der Finanzkriege
Wenn Geld zur Waffe wird

Heiße Ware im Kalten Krieg
Die DDR und der High-Tech-Schmuggel

Das Kalenderblatt
4.3.1275
Chinesische Astronomen berichten über eine totale Sonnenfinsternis
Von Isabella Arcucci
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Geschichte der Finanzkriege - wenn Geld zur Waffe wird
Autorin: Maike Brzoska / Regie: Christiane Klenz
Ein Krieg im Untergrund mit Druckfarben, Maler, Graveure, Schriftsetzer und jede Menge Papier - viel mehr brauchten die deutsche Reichsregierung im Kampf gegen England nicht. Mit unzähligen falschen 5-Pfund-Noten wollten die Deutschen die Währung des britischen Kriegsgegners ruinieren und damit deren Wirtschaft zerstören. Die "Operation Bernhard" soll Adolf Hitler persönlich angeordnet haben. Häftlinge des KZ Sachsenhausen mussten die Blüten herstellen. Das Falschgeld war so gut gemacht, dass selbst Experten der Bank of England sie nicht von echten Banknoten unterscheiden konnten - erst nach dem zog die Zentralbank sämtliche 5-Pfund-Noten aus dem Verkehr, um sie zu ersetzen. Es war die größte Geldfälschungsaktion der Geschichte, wobei diese Idee der Kriegsführung älter ist. Schon Napoleon hat seinen Finanzminister Joseph Fouché angewiesen, Falschgeld nach London, Moskau und Wien zu schicken. Und auch heute noch soll es Geldfälschung zu politischen Zwecken geben. Seit Jahren kursieren sogenannte Super-Dollar, die außergewöhnlich gut gemacht sind. Manche meinen, sie stammen aus Nordkorea, anderen halten den amerikanischen Geheimdienst CIA für den Urheber.

Heiße Ware im Kalten Krieg - die DDR und der High-Tech-Schmuggel
Autor: Lukas Grasberger / Regie: Sabine Kienhöfer
Der weltweite Siegeszug der Mikroelektronik in den 70er-Jahren war für die DDR eine ernsthafte Bedrohung. Denn ein Embargo von Nato-Staaten behinderte den technologischen Fortschritt im Ostblock. Auf einer schwarzen Liste von Waren, die nicht gen Osten geliefert werden durften, standen Waffen und Atomtechnik; doch zusätzlich zur Sicherheitspolitik ging es dem Westen um die wirtschaftliche Schwächung ihrer Widersacher im Kalten Krieg. Die DDR indes wusste sich zu helfen: Mit Wirtschaftsspionen, Tarnfirmen und Helfern im Westen schmuggelte sie dringend benötigtes Know-How durch den "Eisernen Vorhang". Zur Spurenverwischung wurden High-Tech-Produkte durch die halbe Welt transportiert, halbseidene Mittelsmänner hielten die Hand genauso auf wie die Profiteure westlicher Firmen, die nach Aussagen des DDR-Devisenbeschaffers Alexander Schalck-Golodkowski "äußerst aktiv im Anbieten und Verkaufen von Hochtechnologie" waren. Angeblich war auch die Bundesregierung eingeweiht - ein Untersuchungsausschuss dazu wurde trotz vieler offener Fragen 1994 eingestellt.

Moderation: Thies Marsen
Redaktion: Nicole Ruchlak

Unter dieser Adresse finden Sie die Manuskripte von radioWissen:
http://br.de/s/5AgZ83

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