Bayern 2

     

radioWissen Rosa Luxemburg und Clara Zetkin

Clara Zetkin | Bild: picture-alliance/dpa

Montag, 01.03.2021
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Rosa Luxemburg
Die Andersdenkende

Clara Zetkin
Porträt einer unbequemen Sozialistin

Das Kalenderblatt
1.3.40
Martial, römischer Dichter, geboren
Von Martin Trauner
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Rosa Luxemburg - die Andersdenkende
Autor: Thomas Grasberger / Regie: Matthias Fink
Die Umstände der Ermordung von Rosa Luxemburg durch nationalistische Freikorps sind bis heute nicht ganz geklärt. Die Motive für die grausame Tat liegen jedoch umso deutlicher auf der Hand, denn nicht nur für radikale Rechte war sie ein rotes Tuch. Als Aktivistin gegen Krieg und Ausbeutung, als blitzgescheite Frau und Akademikerin, als Jüdin und polnische Exilantin war Rosa Luxemburg in vielerlei Hinsicht eine Außenseiterin. Thomas Grasberger zeichnet den Lebenslauf dieser außergewöhnlichen Frau nach, die zu den herausragenden Gestalten der sozialistischen Arbeiterbewegung zählt und die den Satz prägte: "Freiheit ist immer nur Freiheit des Andersdenkenden…"

Clara Zetkin - Porträt einer unbequemen Sozialistin
Autorin: Nicole Ruchlak / Regie: Martin Trauner
Es muss eine ergreifende Szene gewesen sein: eine alte Frau, krank und zittrig, wird auf einem Stuhl vor das Plenum getragen und hunderte von Menschen verstummen. Sie warten auf die Worte von Clara Zetkin, der "Grande Dame" des Sozialismus. Und diese wird, wie so oft, mit ihrer Rede die Massen mitreißen.
Zeit ihres Lebens kämpfte die Mitstreiterin von Lenin und Freundin von Rosa Luxemburg, die Pazifistin, die Kapitalismuskritikerin und Frauenrechtlerin für ihre Ideale. Unabhängig davon, ob sie sich mit Stalin anlegen musste oder ob sie sich andere, weniger gefährliche Feinde machte, trat die 1857 geborene Clara Zetkin unbeirrbar für ihre Vorstellung einer gerechten Gesellschaft ein.
Denn der politische Kampf war ihr Leben und ein Leben ohne politischen Kampf konnte sie sich nicht vorstellen - und noch im Jahre 1932 eröffnete die antifaschistische Alterspräsidentin den Reichstag, in dem die NSDAP die größte Fraktion bildete, mit den Worten: "Die Selbstbehauptung der Werktätigen gegen den Faschismus ist die nächste unerlässliche Voraussetzung im Kampf gegen Krisen…".
Ein Jahr später starb die unbequeme Sozialistin - und wurde nach dem Krieg vom Westen fast vergessen und vom Osten als Galionsfigur der sozialistischen Sache missbraucht. Wie auch immer ihre Persönlichkeit interpretiert werden mag, eines war Clara Zetkin sicher: eine couragierte, starke Kämpferin, die bereit war, alles für ihre Idee einer gerechten Gesellschaft zu geben. Auch ihr Leben.

Moderation: Thies Marsen
Redaktion: Thomas Morawetz

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