Bayern 2

     

radioWissen Rassenfiktion und der westliche Blick auf Afrika

schwarze und weiße Hand greifen sich | Bild: colourbox.com

Donnerstag, 21.01.2021
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Afrikas Geschichte aus der Sicht des Westens
Der Blick der anderen

Menschenrassen
Die Konstruktion der Ungleichheit

Das Kalenderblatt
21.1.1817
Stendhal bekommt in Florenz das Stendhal-Syndrom
Von Prisca Straub
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Afrikas Geschichte aus der Sicht des Westens - der Blick der anderen
Autor: Klaus Uhrig / Regie: Sabine Kienhöfer
Afrika. Der schwarze Kontinent. Dunkel, gefährlich, primitiv. So haben sich das die sogenannten zivilisierten Europäer gerne vorgestellt, jahrhundertelang. So haben sie es in ihre Geschichtsbücher geschrieben. Afrikaner kamen in dieser Geschichte hauptsächlich als Objekte vor: Als Sklaven, als Unterworfene. Die reichhaltige und komplexe Geschichte des Kontinents wurde dabei lange völlig ignoriert.
Erleichtert wurde diese Art der Geschichtsschreibung durch die Schriftlosigkeit der meisten afrikanischen Kulturen. Sie wurde von den rassistischen Kolonialherren gerne mit Geschichts- und Kulturlosigkeit gleichgesetzt. So wurde die Geschichte zur Hilfswissenschaft der Unterwerfung: Sklaverei, Kolonialismus, Ausbeutung - das alles ließ sich nicht nur biologistisch begründen, sondern auch pseudohistorisch.
Erst gegen Ende der Kolonialzeit hat sich langsam eine andere afrikanische Geschichtsschreibung herausgebildet - von Afrikanern, nicht nur über sie. Und mittlerweile wächst endlich auch in Europa und den USA das Interesse an afrikanischen Perspektiven - und an einer Aufarbeitung des kolonialen Afrika-Bildes.

Menschenrassen - die Konstruktion der Ungleichheit
Autorin: Susanne Hofmann / Regie: Irene Schuck
Die Natur ist verschwenderisch, ihr Reichtum an Formen und Farben schier unermesslich. Schon Aristoteles schuf daher eine Systematik, um die Fülle an Lebewesen zu ordnen. Auch Menschen unterteilte er - grob gesagt - in Hellenen und Barbaren - ein Begriff, der sich daher ableitet, dass Aristoteles diese Menschengruppe als „br-br-Sager“ bezeichnete, da ihm ihre Sprache unverständlich war. Im Laufe der Geschichte unternahm man immer wieder Versuche, Menschen und Völker in Gruppen ein zu sortieren. Im Spätmittelalter nannte man diese Gruppen erstmals „Rassen“. Grausame Höhepunkte fand das Denken in Rassekategorien während des Kolonialismus und in der Zeit des Nationalsozialismus. Heute ist wissenschaftlich erwiesen: Es gibt zwar Menschen unterschiedlichsten Aussehens und verschiedenster Eigenschaften, doch sie alle gleichen sich genetisch zu 99,9 Prozent. Menschenrassen existieren nicht. Trotzdem hält sich das Denken in Rassekategorien hartnäckig.

Moderation: Birgit Magiera
Redaktion: Nicole Ruchlak

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