Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Lesen und Rechtschreibung

augeschlagenes Buch | Bild: BR

Dienstag, 19.01.2021
15:05 bis 16:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Lesen
Geschichte einer Kulturtechnik

Ein Mann, ein Buch
Konrad Duden und die Rechtschreibung

Das Kalenderblatt
19.01.1915
US-Patent auf Neonröhre
Von Hellmuth Nordwig
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Lesen - Geschichte einer Kulturtechnik
Autorin: Carola Zinner / Regie: Eva Demmelhuber
Wenn von „Lesen“ die Rede ist, geht es meist ums literarische Lesen. Doch in den Anfängen dieser Kulturtechnik, die eng verbunden ist mit der Entstehung der Schrift, ging es in erster Linie vermutlich um ökonomische und wirtschaftliche Belange und manchmal auch um religiöse Dinge. Ab dem dritten Jahrtausend vor Christus dann wurden in Babylon erste Mythen und Hymnen aufgezeichnet. Doch auch hier stand weniger eine potentielle Leserschaft im Fokus. Vielmehr ging es um Archivierung, später wohl auch um die Konzeption von mündlich erzählten Texten.
Die eigentliche literarische Lesekultur begann nach heutigem Wissensstand im Hellenismus mit epischen Lehrgedichten. Allerdings las man diese Texte laut, was für bestimmte Gattungen wie Lyrik und Dramen noch bis in die frühe Neuzeit galt. Individuelles, stummes Lesen war noch lange vom Nimbus des leicht Anrüchigen umgeben. Denn die Leser und die - weitaus zahlreicheren - Leserinnen entzogen sich dabei weitgehend der sozialen Kontrolle und konnten sich etwa in aller Stille mit „gefährlichem“, sprich, emanzipatorischem Gedankengut vertraut machen. Zudem provozierte das stumme Lesen von Romanen sinnliche Erlebnisse im Bann der Gefühle und Gedanken der handelnden Protagonisten; auch das galt noch bis ins letzte Jahrhundert in bestimmten Kreisen als problematisch und oft sogar als verderblich.

Ein Mann, ein Buch - Konrad Duden und die Rechtschreibung
Autor: Markus Mähner / Regie: Sabine Kienhöfer
Sein Name steht unumstößlich für das Maß aller Dinge in Sachen deutsche Rechtschreibung und Grammatik. Wer richtig deutsch schreiben will, kommt am „Duden“ nicht vorbei. Doch wie kommt es, dass gerade jener Konrad Duden, dem als junger Student in deutscher Grammatik ein „mangelhaft“ attestiert wurde, das non-plus-ultra in Sachen Orthographie wurde? Duden war ein höchst engagierter Schulrektor, der seine Schüler nicht nur auf einheitliche Rechtschreibung trimmte, sondern ihnen Kenntnisse in der aufkommenden Handelssprache Englisch verordnete. Doch um eine einheitliche Rechtschreibung der deutschen Sprache kämpften im 19. Jahrhundert viele. Warum setzte gerade Duden sich durch? Und warum gerade zu jener Zeit - kurz nach der Deutschen Einigung von 1871?

Moderation: Kristina Thiele
Redaktion: Andrea Bräu

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