Bayern 2

radioWissen am Nachmittag Von puren Badefreuden

Gruppe Menschen in Badebekleidung springt vom Steg ins Wasser (30erJahre) | Bild: picture-alliance/dpa

Mittwoch, 26.08.2020
15:05 bis 16:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Wie Gott uns schuf
Nackt, natürlich, entblößt?

Badesitten
Lebensfreude und Prüderie

Das Kalenderblatt
26.8.1953
Das Cinemascope-Verfahren wird in Deutschland vorgestellt
Von Christiane Neukirch
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Wie Gott uns schuf - nackt, natürlich, entblößt?
Autorin: Silke Wolfrum / Regie: Irene Schuck
Wann fühlt der Mensch sich nackt? Das hängt nicht von der Menge an Stoff ab, mit der er seinen Körper bedeckt, sondern von Konventionen, Kontext und kulturellem Hintergrund. Ein Nacktporträt von Angela Merkel in der Öffentlichkeit - das wäre heute ein Skandal! Die alten Römer hat ein Standbild ihres nackten Kaisers nicht schockiert. Natürlich spielt beim Thema Nacktheit auch eine Rolle, welchen Geschlechts man ist. Heute gehen Frauen in einem Ganzkörper-Burkini ins Wasser, andere im Bikini und - immer weniger - nackt. Unser Verständnis von Nacktheit hat sich über die Jahrhunderte stark gewandelt und führt letztlich immer auf die gleichen Fragen zurück: Wie beurteilt der Mensch seinen Körper und sich selbst? Und: Wer hat Macht über wen? Denn Kleidung und Nacktheit sind immer auch politisch.

Badesitten - Lebensfreude und Prüderie
Autorin und Regie: Dorit Kreissl
Im Mittelalter waren öffentliche Badestuben in Europa äußerst beliebt. Mann und Frau badeten völlig nackt im gleichen Zuber, man speiste, trank und spielte. Betuchte Bürger und der Adel verwöhnten ihre Gäste in Hausbadestuben. Auch in den Kurbädern ging es gesellig zu - Baden war purer Lebensgenuss. Mit Ausbruch der Pestepidemien Anfang des 17. Jahrhundert änderte sich das. Viele öffentliche Einrichtungen wurden wegen Ansteckungsgefahr geschlossen. Plötzlich hieß es auch, Baden sei schädlich und überflüssig. Statt Haut und Haare zu waschen, wurden sie gepudert, pomadisiert und parfümiert. Im 18. Jahrhundert kam das Baden im Freien in Mode, in offenen Gewässern. Ein Engländer erfand den Badekarren, eine hölzerne Umkleidekabine auf Rädern, die ins Wasser gezogen wurde und als Sichtschutz für Frauen diente. Es galt als anstößig, wenn Frauen in Sichtweite des männlichen Geschlechts badeten, auch wenn sie von Kopf bis Fuß verhüllt waren.

Moderation: Florian Kummert
Redaktion: Bernhard Kastner

Unter dieser Adresse finden Sie die Manuskripte von radioWissen:
http://br.de/s/5AgZ83

Die ganze Welt des Wissens

radioWissen bietet Ihnen die ganze Welt des Wissens: spannend erzählt, gut aufbereitet. Nützlich für die Schule und bereichernd für alle Bildungsinteressierten.