Bayern 2

     

radioWissen Versprecher und Lautmalerei

Frau hält sich verschämt den Mund zu | Bild: colourbox.com

Dienstag, 04.08.2020
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Versprecher
Wenn Peinliches zum "Vorschwein" kommt

Wenn Sprache zur Musik wird
Von Lautmalerei und Rhythmus

Das Kalenderblatt
4.8.1901
Louis Armstrong wird tatsächlich geboren
Von Xaver Frühbeis
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Versprecher - wenn Peinliches zum "Vorschwein" kommt
Autorin und Regie: Dorit Kreissl
"Vergessen Sie mich zu erinnern!" Ist da vielleicht der Wunsch der Vater des Versprechers? Dem Lapsus Linguae liegt eine psychische Ursache zugrunde, meinte Sigmund Freud: Das Unbewusste spielt dem Menschen einen Streich und es kommt zur berühmten Freudschen Fehlleistung. Dagegen gehen Linguistiker davon aus, dass bei Versprechern die Sprachproduktion für kurze Zeit gestört ist. Sie unterscheiden mehrere Kategorien der sprachlichen Fehlleistungen: Beim "zwecktischen Prak" zum Beispiel vertauscht man Silben oder Laute, und wenn jemand "wie vom Erdbeben verschluckt ist", dann wurde er Opfer einer Substitution - der Ersetzung eines Wortes durch ein anderes.

Wenn Sprache zur Musik wird - von Lautmalerei und Rhythmus
Autorin und Regie: Petra Herrmann
Rascheln, rauschen, rattern, klirren, knistern, knittern, knallen. Lautmalende Verben. Worte, denen es spielerisch gelingt, Geräusche durch Buchstaben hörbar zu machen. Bekannt sind sog. onomatopoetische Verfahren vor allem aus Comics und Sprechblasen: Uff, Peng, Zack, Boing. Aber auch in der Literatur sind Lautmalereien seit jeher beliebt, seien sie nun gesprochen oder gesungen. Nachzulesen und zu hören bei Joachim Ringelnatz, Christian Morgenstern, Wilhelm Busch, Hugo Ball, Ernst Schwitters, Ernst Jandl - oder auch bei dem vielfach preisgekrönten Slammer Frank Klötgen, der sich nicht selten an klassischen Texten orientiert. Sprache und Musik, Text und Ton haben eine tiefe und enge Beziehung. Sogar Neugeborene verstehen die Sprache der Laute. Sie nehmen ihre Melodie und ihren Rhythmus wahr und sie spüren ihre emotionale und atmosphärische Wirkung - so wie Erwachsene auch. Aktuelle neuropsychologische Forschungen zeigen: Musik und Sprache werden in derselben Gehirnregion verarbeitet. Kein Zufall. Das beweist die bunte, ebenso experimentierfreudige wie humorvolle Geschichte der Lautmalerei.

Moderation: Christian Schuler
Redaktion: Nicole Ruchlak

Unter dieser Adresse finden Sie die Manuskripte von radioWissen:
http://br.de/s/5AgZ83

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