Nachtmix Mit Judith Schnaubelt

Blue Monday
Musik von Jon Hassell, David Sylvian und Kamaal Williams 

Werden wir dem geheimnisvollen Tun des Trompeters Jon Hassell je auf die Spur kommen? Es ist nicht unbedingt nötig, das Geheimnis zu lüften; es genügt einfach zuzuhören und sich einzulassen auf die von Hassell akustisch kreierte "Vierte Welt". Es wird garantiert eine Reise ins Archaische, Unbewusste, Kosmopolitische. Oder sogar ins Kosmische. Das  neueste Album des heute 83jährigen Klangkünstlers "Seeing through Sound" ist tatsächlich ein ähnlich faszinierender Trip wie sein erstes Solodebut "Vernal Equinox" von 1977. Jon Hassel forever! Nicht allzu weit entfernt von Hassell arbeiten David Sylvian und Ryuichi Sakamoto schon seit Jahrzehnten an ihren ganz speziellen Klangwelten und manchmal kamen die drei auch aufs Schönste zusammen. Für Sylvians Meisterwerk "Brilliant Tree" anno 1984 zum Beispiel. Kamaal Williams aus London, erst 30jähriger Keyboarder/ Pianist/ Produzent hätte das Potential, ähnlich große, geniale Kompositionen und Kooperationen wie die oben genannten "heiligen Drei" zu erschaffen, wenn er ein wenig von seiner Arroganz verlöre. Aber das wird noch, da bin ich mir sicher. Williams neuestes Album "Wu Hen" ist ein schönes, tanzbares deutlich von UK Garage beeinflusstes Werk, weshalb wir hier im Nachtmix dann nochmal eine musikalische Brücke an den Anfang des 21. Jahrhunderts schlagen können. Hold on!