Bayern 2

     

radioWissen Schmuck und Körperschmuck

Ein Tatto am Arm wird gestochen | Bild: picture-alliance/dpa

Dienstag, 17.03.2020
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Warum wir Schmuck tragen
Schönheit, Reichtum, Erinnerung

Tattoo, Piercing, Körperschmuck
Was Haut-Zeichen sagen

Das Kalenderblatt
17.3.1908
Erstes Fahndungsfoto veröffentlicht
Von Prisca Straub
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Warum wir Schmuck tragen - Schönheit, Reichtum, Erinnerung
Autorin: Julie Metzdorf / Regie: Kirsten Böttcher
Niemand braucht Schmuck. Und doch: alle Welt trägt Schmuck! Und zwar wirklich ALLE Welt: Es mag Völker geben, die keine Kleidung tragen, aber es gibt kein Volk, das keinen Schmuck trägt. Neuesten Forschungen zufolge schmückten sich schon die Neandertaler vor über 100.000 Jahren mit Halsketten aus gefärbten Muscheln. Heute wird Schmuck gern als überflüssiger Luxus angesehen, doch sein kommerzieller Wert ist nicht entscheidend. Interessanter ist die symbolische Bedeutung: vom Bischofsring bis zur Anstecknadel eines Parteimitglieds, vom Ehering bis zur Bling Bling-Ästhetik amerikanischer Rapper. Schmuck zeigt den sozialen Rang und die Gruppenzugehörigkeit einer Person. Er unterstreicht aber auch die individuelle Persönlichkeit, denn es ist nun mal ein Unterschied, ob man einen dezenten Perlenohrring oder einen knallbunten Kunststoffring trägt. Schmuck ist Kommunikation.

Tattoo, Piercing, Körperschmuck - was Haut-Zeichen sagen
Autorin: Sylvia Schopf / Regie: Martin Trauner
Sie sind "in". Hollywood- und Popstars haben eines und selbst Banker schmücken sich inzwischen - mehr oder weniger unauffällig damit: Tattoos und Piercing sind nicht mehr tabu, sondern ein moderner Körper-Modeschmuck, mit dem man "Individualität" signalisieren will. Vorbei die Zeiten da Tätowierungen nur im Milieu der Seeleute und Kriminellen anzutreffen waren. Doch Botschaften auf der Haut - geritzt, gemalt oder tätowiert - gibt es schon sein Jahrtausenden. Bereits Ötzi, der Mann aus dem Eis, der vor mehr als fünftausend Jahren in den Alpen lebte, hatte Körperzeichen; und bis heute sind sie in vielen Kulturen außerhalb Europas fester Bestandteil der Gesellschaft wie zum Beispiel die Bemalung der Braut mit Henna in Nordafrika, der Punkt auf der Stirn in Indien, die geometrischen Muster an Händen, Füssen oder am ganzen Körper in der Südsee. Auch in der christlichen Religion gibt es Körpermarkierungen wie das Kainsmal oder die Stigmatisierung, die Wundzeichen Jesu an Händen und Füßen. Ob zur Verschönerung, als Zeichen der Zughörigkeit, aus Protest, zur Heilung, zum Schutz vor bösen Mächten - die Gründe, warum Menschen Zeichen und Botschaften auf ihrer Haut tragen sind unterschiedlichster Art. Und immer gab es auch unfreiwillige Körperzeichen wie die Tätowierung der Lagerinsassen während der NS-Zeit oder das Brandmarken von Sklaven oder Kriminellen.

Moderation: Kristina Thiele
Redaktion: Susanne Poelchau

Unter dieser Adresse finden Sie die Manuskripte von radioWissen:
http://br.de/s/5AgZ83

Die ganze Welt des Wissens

Radiowissen bietet Ihnen die ganze Welt des Wissens: spannend erzählt, gut aufbereitet. Nützlich für die Schule und bereichernd für alle Bildungsinteressierten.