Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Kraftwerk und Klangräume

Band Kraftwerk auf der Bühne, die Leinwand zeigt den Schriftzug Robots | Bild: picture-alliance/dpa

Dienstag, 18.02.2020
15:05 bis 16:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Kraftwerk
Von Models, Robotern und Computern

Klang-Räume
Musik und Akustik

Das Kalenderblatt
18.2.1881
"Eskimotragödie" von München
Von Birgit Magierea
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Kraftwerk - Von Models, Robotern und Computern
Autor und Regie: Markus Mayer
Als 1974 die Pop-Band Kraftwerk mit der Single „Autobahn“ einen Welthit landete, war nicht abzusehen, was für eine einzigartige Karriere diese Gruppe vor sich haben sollte. Die vier Düsseldorfer entwickelten auf einer Handvoll Alben einen futuristischen Entwurf von Popmusik und Gesellschaft, der Vorbild wurde für spätere Musik-Genres wie Techno, House, Hiphop und Synthie-Pop. Ralf Hütter, Florian Schneider, Karl Bartos und Wolfgang Flür schufen, mit rein synthetischen Klangfarben arbeitend, ein bewusst naives Abbild der modernen Welt. Das erregte die Aufmerksamkeit von Pop-Stars wie David Bowie und Michael Jackson, die eine Zusammenarbeit anfragten, doch die Gruppe, die sich als Streichquartett verstand, das anstelle von Streichinstrumenten Synthesizer einsetzt, verzichtete darauf. Tatsächlich waren Konzeptalben wie „Radio-Aktivität“, „Trans Europa Express“, „Mensch Maschine“ und „Computerwelt“ von den Vorstellungen einer German Pop Art geprägt, welche u.a. vom bildenden Künstler Emil Schult, der als fünftes Gruppenmitglied Cover gestaltete und Liedtexte schrieb, eingebracht wurden. Kraftwerk sind und waren visionär: Die von der Gruppe beschriebenen Prozesse sind heute kulturelles Allgemeingut der westlichen Konsum- und Mediengesellschaft.

Klang-Räume - Musik und Akustik
Autor und Regie: Martin Schramm
Antike Theater, gotische Kathedralen, aristokratische Festsäle, moderne Konzerthäuser: Musik erklingt durch die Jahrhunderte in ganz unterschiedlichen Bauwerken und Räumlichkeiten. Und deren Akustik prägt damals wie heute ganz maßgeblich, wie diese Musik klingt; reicht von ganz trocken bis extrem hallig, von ganz leise bis donnernd-dröhnend. Der Raum wird zum Instrument, das gleichsam immer "mitspielt". Doch wer hat dieses "Instrument", sprich die Akustik der bespielten Räume eigentlich gestaltet? Lange Zeit, so scheint es, ist sie eher ein "Nebenprodukt" der Architektur, mit der Musiker eben klar kommen müssen, die sie aber auch inspiriert. So wird manche Komposition vielleicht erst aus der Architektur der Zeit heraus "geboren". Die Idee, Räume speziell für die Bedürfnisse von Musikern zu schaffen, setzt sich erst im 19. Jahrhundert durch. Und die Akustik in diesen Räumen dann gleichsam "maßzuschneidern" - also nicht mehr dem Zufall zu überlassen, sondern gezielt zu berechnen und zu gestalten, gelingt Ingenieuren erst im 20. Jahrhundert. Doch die "gute Akustik an sich" kann es nicht geben. Akustik ist und bleibt eine Frage sehr persönlicher Maßstäbe und individueller Hörgewohnheiten. Und die können sich ändern.

Moderation:
Redaktion: Andrea Bräu

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